Freitag, Mai 16, 2025
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Das erfolgreiche Bewerbungsgespräch in der Gastronomie

Das erfolgreiche Bewerbungsgespräch in der GastronomieDas erfolgreiche Bewerbungsgespräch in der Gastronomie

Gastro-Jobs: So überzeugst du im Bewerbungsgespräch – drei echte Szenarien

Ein Bewerbungsgespräch in der Gastronomie läuft selten nach Schema F ab. Statt steifer Büroatmosphäre herrscht hier die persönliche Nähe, Klartext und ein direkter Austausch. Dein erster Eindruck zählt, deine Körpersprache wirkt, und deine Motivation muss spürbar sein. Hast du mit deiner Bewerbung für den gewünschten Job in der Gastronomie überzeugt, betrittst du zügig die nächste Bühne: das persönliche Gespräch. Falls das Bewerbungsgespräch erfolgreich verläuft und die Chemie zwischen dir und dem künftigen Arbeitgeber stimmt, steht deiner Probearbeit nichts im Weg.

Drei realitätsnahe Beispiele zeigen, wie Gastronomiebetriebe dich durch kluge Fragen kennenlernen und wie du mit Haltung, Ausstrahlung und Ehrlichkeit punktest.

Lara stellt sich im gehobenen Restaurant als Servicekraft vor

Lara betritt das Restaurant am späten Vormittag. Der Restaurantleiter führt sie in einen ruhigen Nebenraum. Sie setzen sich an einen gedeckten Tisch, bei Wasser und Espresso.

„Was hat dich an unserem Haus angesprochen?“ fragt der Leiter gleich zu Beginn. Lara beschreibt den eleganten Stil, die klare Linie des Services und die Möglichkeit, mit anspruchsvollen Gästen zu arbeiten. Der Restaurantleiter nickt. „Wie gehst du mit einem unzufriedenen Gast um?“ – Lara schildert eine konkrete Situation aus ihrem vorherigen Job, bleibt sachlich und lösungsorientiert.

Danach folgen gezielte Fragen: „Wie organisierst du dich in einem voll besetzten Gastraum?“ – „Wie behältst du den Überblick bei mehreren Bestellungen und das gleichzeitig?“ – „Wie stehst du zu Wochenendarbeit und Teildiensten?“ Lara antwortet jeweils ehrlich, schildert Abläufe, nennt Beispiele und zeigt Engagement. Keine Floskeln, sondern Alltagstauglichkeit.

Zum Schluss fragt der Leiter: „Was erwartest du von uns?“ Lara antwortet: „Ein faires Miteinander, klare Kommunikation und die Möglichkeit, Verantwortung zu übernehmen.“ Die Chemie stimmt. Der Restaurantleiter kündigt an, dass sie bei einem positiven Eindruck in der Probearbeit zeitnah starten kann.

Mehmet im persönlichen Gespräch für die Küche eines Gasthofs

Mehmet erscheint pünktlich um 16 Uhr zum vereinbarten Termin im familiengeführten Gasthof. Der Küchenchef holt ihn direkt im Eingangsbereich ab. Beide setzen sich im Gastraum zusammen.

„Hast du schon mal bei uns gegessen?“ beginnt der Küchenchef. Mehmet lacht, nickt: „Einmal beim Mittagstisch – die Rouladen waren großartig.“ Das lockert sofort die Stimmung. Der Küchenchef fragt ohne Umschweife: „Warum bewirbst du dich, was spricht dich im Job an? Möchtest du in unserer Küche arbeiten?“ Mehmet spricht offen über seine Leidenschaft fürs Kochen, seine Zuverlässigkeit und seine Lust auf Teamarbeit.

Dann geht es ans Eingemachte: „Wie gut sind deine Schneidetechniken?“ – „Wie schnell arbeitest du im Vergleich zu Kollegen?“ – „Wie gehst du mit Kritik um?“ – „Kannst du mit Stress umgehen, wenn drei Bestellungen gleichzeitig reinkommen?“ Mehmet antwortet pragmatisch, ohne sich zu überschätzen. Er nennt seine Stärken und woran er arbeiten will. Der Küchenchef hört aufmerksam zu und stellt Zwischenfragen. Besonders interessiert ihn Mehmets Einstellung zur Sauberkeit am Arbeitsplatz und sein Verständnis für die Abläufe in der Küche.

„Wir suchen keinen Perfektionisten“, sagt der Küchenchef, „sondern jemanden, der zuverlässig ist, mitdenkt und nicht bei jedem Handgriff nachfragt.“ Mehmet nickt: „Genau das kann ich bieten.“ Das Gespräch endet freundlich. Der Küchenchef lobt Mehmets direkte Art und kündigt an, dass er bei seiner Probearbeit seine Fähigkeiten unter Beweis stellen kann.

Javier im Bewerbungsgespräch für die Hotelbar

Javier erscheint in schlichter schwarzer Kleidung, die perfekt zur eleganten Hotelbar passt. Der Barchef begrüßt ihn per Handschlag, beide nehmen an einem Hochtisch Platz. Im Hintergrund läuft leise Musik, der Alltag der Bar ist spürbar.

„Was macht für dich eine gute Hotelbar aus?“ fragt der Barchef. Javier spricht von Atmosphäre, Licht und Kommunikation mit internationalen Gästen. Der Barchef hakt ein: „Was sind deine Top-3 Cocktails – und warum?“ – „Wie gehst du mit einem betrunkenen Gast um?“ – „Wie schaffst du es, auch nach acht Stunden freundlich zu bleiben?“ – „Was tust du, wenn ein Kollege ausfällt und du allein hinter der Bar stehst?“

Javier bleibt ruhig, strukturiert seine Antworten, gibt kurze, präzise Einblicke in seine Praxis. Auch fachlich fragt der Barchef konkret nach: „Wie mixt du einen klassischen Negroni?“ – „Welches Tonic passt zu einem floralen Gin?“ – „Wie organisierst du eine saubere Mise en Place?“ Javier nennt Rezepte, Zubereitungszeiten, Abläufe.

Plötzlich wechselt der Barchef ins Englische: „How do you recommend a drink to someone who doesn’t know what they want?“ Javier antwortet fließend, charmant, locker – eine Schlüsselstelle im Gespräch.  Der Barchef wirkt zufrieden. „Du bekommst noch heute eine Einladung zur Probeschicht“, sagt er zum Abschluss. Der Händedruck am Ende ist fest, beiderseitiger Respekt liegt in der Luft.

Das Bewerbungsgespräch entscheidet – die Probearbeit bestätigt

Ein klar geführtes Bewerbungsgespräch – als Teil der Stellenbewerbung – zeigt sofort, ob jemand zum Team passt. Gastronomiebetriebe suchen Menschen mit Haltung, Bereitschaft, Lernwillen und Teamfähigkeit. Die Gespräche verlaufen meist strukturiert. Entscheidend sind die Antworten und wie sich der Bewerber für die Vakanz präsentiert. Ist er offen, ehrlich, motiviert? Wie antwortet er auf Fachfragen, situative Fragen, Fragen zur Belastbarkeit, Kommunikation, Motivation? Sie machen das Vorstellungsgespräch zum Prüfstein vor dem praktischen Einsatz im Job.

Lara, Mehmet und Javier zeigen, wie unterschiedlich Gespräche für ihre Wunschstellen in der Gastronomie verlaufen. Jedem Gespräch folgt dem Ziel, herauszufinden, ob Bewerber für den Job und der Betrieb zueinander passen. Meist folgt darauf die Probearbeit. Dennoch ist das Gespräch ausschlaggebend. Es öffnet die Tür oder nicht.

 

Unsere Tipps zur Vorbereitung zum Vorstellungsgespräch : 100 Typische Fragen im Vorstellungsgespräch (karrierefiebel.de).

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