Ausbildungsplatz ade? So viele junge Menschen gehen leer aus
Weniger Ausbildungsplatz-Bewerber, mehr offene Stellen: Trend setzt sich fort
Im Jahr 2023 zeichnete sich auf dem deutschen Ausbildungsmarkt ein besorgniserregendes Bild ab: 73.444 Ausbildungsplätze blieben unbesetzt, während gleichzeitig 26.381 Bewerber keine Lehrstelle finden konnten. Mit insgesamt 562.626 angebotenen, 515.563 nachgefragten und schliesslich nur 489.182 besetzten Lehrstellen lag die Besetzungsquote bei mageren 86,8%. Gemäss Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) konnten in 2023 trotzdem 3% mehr Ausbildungsverträge abgeschlossen werden, als 2022.
Gastronomen sind verzweifelt: Jeder zweite Lehrstelle bleibt unbesetzt
Besonders dramatisch ist die Situation im Gastgewerbe: Hier konnten 62% der Ausbildungsplätze nicht besetzt werden. Die Unternehmensbefragung der Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) von 2023 ergab zudem, dass fast die Hälfte der befragten Ausbildungsbetriebe ihre Lehrstellen nicht vollständig besetzen konnten.
Langfristige Folgen des Fachkräftemangels in Hotellerie und Gastronomie
Der Fachkräftemangel hat weitreichende Folgen für die deutsche Wirtschaft, insbesondere für die Hotellerie und Gastronomie. Fehlt es an jungen Talenten, die in die Branche einsteigen, droht ein Teufelskreis aus Personalmangel, Leistungseinbußen und sinkender Wettbewerbsfähigkeit.
Fachkräftemangel: Gastro-Branche sucht verzweifelt Nachwuchs
Umdenken und neue Strategien erforderlich
Der deutsche Ausbildungsmarkt befindet sich in einem strukturellen Wandel. Um den Herausforderungen des Fachkräftemangels zu begegnen, bedarf es innovativer Konzepte und eines Umdenkens sowohl auf Seiten der Unternehmen als auch der Politik. Die Förderung von Nachwuchstalenten und die Schaffung attraktiver Arbeitsbedingungen sind Schlüssel zur Sicherung der Fachkräftebasis in der Hotellerie und Gastronomie.
Lehrstellensituation in Hotellerie und Gastronomie
Besonders betroffen: Die Hotellerie und Gastronomie sind von der aktuellen Situation auf dem Lehrstellen-Markt besonders stark betroffen.
Gründe: Die Branche hat mit einem hohen Imageproblem zu kämpfen und die Arbeitsbedingungen sind oft schwierig.
Maßnahmen: Um mehr junge Menschen für eine Ausbildung in der Branche zu gewinnen, müssen die Arbeitsbedingungen verbessert und das Image der Branche aufgewertet werden.
Positive Entwicklung: Trotz der Herausforderungen gibt es auch positive Entwicklungen in der Branche. So ist die Ausbildungsvergütung in den letzten Jahren deutlich gestiegen.
Gastronomen und Hoteliers setzen auf Reformen und attraktivere Rahmenbedingungen der Hoga-Berufe
Steigende Ausbildungsvergütung: Die Ausbildungsvergütung in der Branche ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen.
Neue Ausbildungsberufe: Es wurden neue Ausbildungsberufe geschaffen, die die Attraktivität der Branche steigern sollen.
Engagement der Branche: Die Branche selbst engagiert sich stark, um den Fachkräftemangel zu bekämpfen.
Aktuelle Zahlen:
Offene Stellen: Im Jahr 2023 gab es im Hotel- und Gastgewerbe knapp 17.000 offene Ausbildungsplätze.
Besetzte Stellen: Besetzt werden konnten davon nur 5.409.
Unbesetzte Stellen: Das bedeutet, dass über 60% der Ausbildungsplätze im Hotel- und Gastgewerbe unbesetzt blieben.
Regionale Unterschiede des Ausbildungsmarktes
Die Situation bezüglich Ausbildung im Hotel- und Gastgewerbe ist regional sehr unterschiedlich. In einigen Regionen gibt es deutlich mehr offene Lehrstellen als Bewerber, während in anderen Regionen die Nachfrage nach Ausbildungsplätzen geringer ist.
HoGa-Ausbildungsmarkt schwächelt. Branchenvertreter hoffen auf Ende des Tunnels
Die Experten gehen davon aus, dass die Situation auf dem Ausbildungsmarkt im Hotel- und Gastgewerbe auch in den nächsten Jahren angespannt bleiben wird. Um den Fachkräftemangel zu bekämpfen, muss die Branche ihr Image verbessern, die Arbeitsbedingungen attraktiver gestalten und die Berufsorientierung in den Schulen stärken.
Bringen Förderung der Rahmenbedinungen durch Hotellerie und Gastronomie die Wende?
Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, setzen viele Hoteliers und Gastronomen auf die Förderung ihrer Mitarbeiter. Ziel ist es, jungen Menschen attraktive Karrierechancen zu bieten und sie so langfristig als treue Mitarbeiter an das Unternehmen zu binden.
Wichtige Informationsquelle zur Entwicklung am Lehrstellenmarkt:
- Hier kann der IBBB-Datenreport (BIIB-Datenreport 2024 Internettabellen, Vorversion) downgeloadet werden.
- Die berufliche Aus- und Weiterbildung ist die Basis für Wirtschaftswachstum und Wohlstand: Berufsbildungsbericht 2024 des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BIBB).