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Samstag, September 14, 2024
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Bierabsatz im Tief: weniger Jobs und Ausbildungsplätze

Bierabsatz im Tief: weniger Jobs und AusbildungsplätzeBierabsatz im Tief: weniger Jobs und Ausbildungsplätze

Brauereiwirtschaft unter Druck: Bierabsatz fällt weiter – Einfluss und Beschäftigung

Die deutschen Brauereien stehen seit 2018 unter Druck: Der Bierabsatz ist stark zurückgegangen, was signifikante Auswirkungen auf die Beschäftigung und Ausbildungsplätze in der Branche hat.  Diese Entwicklungen werfen einen Blick auf die wirtschaftlichen Herausforderungen und die notwendigen Anpassungsstrategien für die Zukunft der Brauereiwirtschaft.

Bierabsatz in Deutschland 2018-2024*

Von 2018 bis 2024 hat der Bierabsatz in Deutschland eine dramatische Entwicklung durchlaufen. Im Jahr 2018 lag der Bierabsatz bei 93,7 Millionen Hektoliter. Seitdem ist der Absatz kontinuierlich gefallen. Die Schätzungen für 2024, basierend auf den aktuellen Zahlen von Destatis, gehen von einem Rückgang auf 68,2 Millionen Hektoliter aus. Dies entspricht einem Rückgang von rund 27,2 %.

Jährliche Rückgänge des Bierumsatzes in Deutschland

  • 2019: Der Rückgang setzte sich mit einem leichten Rückgang um 1,9 % auf 91,9 Millionen Hektoliter fort.
  • 2020: Die COVID-19-Pandemie führte zu einem dramatischen Rückgang um 5,5 % auf 86,2 Millionen Hektoliter.
  • 2021: Der Absatz fiel weiter um 2,5 % auf 84,0 Millionen Hektoliter.
  • 2022: Trotz der Fußball-Europameisterschaft stieg der Absatz vorübergehend und erreichte 82,1 Millionen Hektoliter.
  • 2023: Der Rückgang setzte sich mit 4,0 % auf 78,8 Millionen Hektoliter fort.
  • 2024*: Schätzungen basierend auf den Juni-Zahlen deuten auf einen voraussichtlichen Jahresabsatz von 68,2 Millionen Hektoliter hin.

Auswirkungen auf die Beschäftigung in der Brauereiwirtschaft

Der Rückgang des Bierabsatzes hat erhebliche Auswirkungen auf die Beschäftigung in der Brauereiwirtschaft:

Verlust von Arbeitsplätzen in der Brauereibranche

Die Zahl der Arbeitsplätze in der Brauereiwirtschaft hat sich dramatisch reduziert:

  • 2018: Ungefähr 65.000 Arbeitsplätze.
  • 2023: Der Rückgang führte zu 50.000 Arbeitsplätzen.
  • 2024: Die Zahl wird auf 45.000 zurückgehen

Prozentuale Veränderung der Arbeitsplätze: Der Rückgang entspricht 30,8 % von 2018 bis 2024. Diese Reduktion ist auf die sinkende Produktion und die damit verbundenen wirtschaftlichen Schwierigkeiten zurückzuführen. Die Verkleinerung der Belegschaft spiegelt die Notwendigkeit wider, die Kosten in einem schrumpfenden Markt zu kontrollieren.

Entwicklung in der Brauereiwirtschaft – Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt

Der Verlust von Arbeitsplätzen hat den Fachkräftemangel in der Brauereibranche befeuert. Viele qualifizierte Mitarbeiter haben die Branche verlassen, was es für die verbleibenden Brauereien schwierig macht, qualifiziertes Personal zu finden. Dies verschärft die Probleme und behindert das Wachstum und die Erholung der Branche weiter.

Auswirkungen auf Ausbildungsplätze

Der Rückgang des Bierabsatzes hat ebenfalls signifikante Auswirkungen auf die Anzahl der Ausbildungsplätze in der Brauereiwirtschaft:

Rückgang der Ausbildungsstellen

  • 2018: Etwa 7.000 Ausbildungsplätze.
  • 2023: Die Zahl der Ausbildungsplätze reduzierte sich auf 5.000.
  • 2024e: Der Rückgang könnte auf 4.500 Ausbildungsplätze anhalten.

Prozentuale Veränderung der Ausbildungsplätze: Der Rückgang entspricht 35,7 % von 2018 bis 2024. Die Reduzierung der Ausbildungsplätze ist ein weiteres Zeichen der wirtschaftlichen Unsicherheit und des finanziellen Drucks auf die Brauereien. Diese Entwicklung hat langfristige Konsequenzen, da die Branche Schwierigkeiten haben wird, zukünftige Fachkräfte auszubilden.

Langfristige Auswirkungen auf den Ausbildungsmarkt in der Brauereiwirtschaft

Wegen der Reduzierung der Ausbildungsplätze steigen weniger junge Menschen in die Branche ein. Dies gefährden die zukünftige Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit der Brauereiwirtschaft. Um dem entgegenzuwirken, müssen die Brauereien Anreize schaffen, um junge Talente zu gewinnen und auszubilden.

Maßnahmen und Strategien für die Zukunft

Um die Herausforderungen des Rückgangs im Bierabsatz zu bewältigen, sind gezielte Maßnahmen erforderlich:

Diversifizierung der Produktpalette: Brauereien sollten ihre Produktpaletten diversifizieren, um neue Märkte und Zielgruppen zu erschließen. Dies geschieht durch die Einführung neuer Bierstile, alkoholfreier Alternativen oder durch innovative Verpackungslösungen.

Effizienzsteigerung und Kostenkontrolle: Brauereien müssen ihre Produktionsprozesse optimieren, um Kosten zu senken und die Effizienz zu steigern. Dies wird durch Investitionen in moderne Technologie und Automatisierung erreicht.

Förderung der Branche und Ausbildungsanreize: Es ist entscheidend, die Attraktivität der Brauereibranche für junge Menschen zu erhöhen. Hierzu gehören gezielte Ausbildungsprogramme, Praktika und die Schaffung langfristiger Karriereperspektiven.

Stärkung der Marketingstrategien: Gezielte Marketingkampagnen helfen, das Bewusstsein für traditionelle und neue Bierprodukte zu erhöhen und das Konsumverhalten positiv zu beeinflussen.

Bierabsatz und Jobs im Sinkflug – kein Ende abzusehen

Der Rückgang des Bierabsatzes von 2018 bis 2024 hat die Brauereiwirtschaft beeinflusst, in Bezug auf die Beschäftigung und die Ausbildungsplätze. Die Branche sieht sich mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert, die eine Anpassung und Innovation erfordern. Durch strategische Maßnahmen und gezielte Investitionen stellen Brauereien die Weichen für eine zukünftige Erholung und schaffen die Basis für nachhaltiges Wachstum.

*erwarteter Jahresumsatz für 2024, basierend auf Destatis-Zahlen vom 01.08.2024