Champagner-Konsum in der DACH-Region: Trend, Entwicklungen und Aussichten
In den vergangenen fünf Jahren sind die Preise für Schaumwein in der DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) kontinuierlich gestiegen. Dieser Trend ist auf verschiedene Faktoren zurückzuführen, darunter erhöhte Produktionskosten, steigende Nachfrage und die Wertsteigerungsstrategien der Hersteller.
Allgemeine Preisentwicklung
Laut aktuellen Daten stiegen die Verbraucherpreise für Sekt, Prosecco und Champagner im Jahr 2023 um 7,9 % im Vergleich zum Vorjahr. Dieser Anstieg spiegelt die allgemeine Teuerung im Schaumweinsegment wider, wobei Champagner als Premiumprodukt betroffen ist.
Einflussfaktoren auf die Preissteigerung
Mehrere Faktoren tragen zu dieser Preisentwicklung bei:
Produktionskosten: Die Kosten für Weinbaubetriebe sind in den letzten Jahren erheblich gestiegen. Preise für Pflanzenschutzmittel und Düngemittel erhöhten sich durchschnittlich um 10 %, während die Strukturkosten wie Treibstoff und Arbeitskräfte um 12 % zunahmen. Zudem stieg der Preis für Weintrauben um 6 bis 7 %, wobei ein Kilogramm Trauben in der Champagne durchschnittlich 7,3 € kostet.
Materialkosten: Die Preise für Glasflaschen erhöhten sich im Jahr 2022 um 30 %, was die Produktionskosten weiter in die Höhe trieb.
Transportkosten: Steigende Transportkosten zwischen Frankreich und Deutschland beeinflussten ebenfalls den Endpreis vieler Champagnermarken.
Preissteigerungen bei Premium-Champagnern
Besonders bei Premium- und Jahrgangschampagnern sind deutliche Preissteigerungen zu verzeichnen:
Dom Pérignon 2008: Dieser Jahrgang verzeichnete eine erhebliche Wertsteigerung und wird derzeit zu Preisen um 230 CHF (242 EUR) gehandelt.
Krug Vintage Brut 2006: Der Preis dieses Champagners stieg in den letzten fünf Jahren um 57 % und liegt aktuell bei rund 390 CHF (410 EUR). Trotz dieser Steigerung kostet er immer noch die Hälfte des 2008er Jahrgangs, der nur unwesentlich besser bewertet wird.
Louis Roederer Cristal 2012: Dieser Champagner erlebte zwischen April 2021 und Februar 2023 einen Preisanstieg von 80,1 % und wird derzeit zu etwa 250 CHF (263 EUR) angeboten.
Auswirkungen auf den Champagner-Konsum in der DACH-Region
Die steigenden Preise beeinflussen das Konsumverhalten der Verbraucher. Während Champagner weiterhin ein Symbol für Luxus und Feierlichkeiten bleibt, greifen preisbewusste Konsumenten vermehrt zu Alternativen wie Crémant oder Prosecco. Dennoch bleibt die Nachfrage nach hochwertigem Schaumwein zu besonderen Anlässen, stabil.
Im Jahr 2020 wurden in Deutschland 10,1 Millionen Flaschen Champagner importiert, was einen deutlichen Rückgang im Vergleich zu den Vorjahren darstellt. Aktuelle Daten zeigen eine Erholung des Marktes: Im Jahr 2023 stieg der Absatz auf rund 11,7 Millionen Flaschen à 0,75 l. Für das Jahr 2024 wird ein weiteres moderates Wachstum erwartet, wobei die genauen Zahlen noch nicht vorliegen. Dennoch bleibt die Nachfrage in traditionellen Hochburgen wie Sylt oder dem Tegernsee hinter früheren Spitzenwerten zurück.
In der Schweiz stieg der Champagnerkonsum zwischen 2019 und 2024 um 8,1 % auf 5,55 Millionen Flaschen.
Für Österreich liegen keine spezifischen Daten vor. Die letzten verfügbaren Daten zum Champagnerkonsum in Österreich beziehen sich auf das Jahr 2014, als 1,31 Millionen Flaschen importiert wurden, was einem Anstieg von 1,1 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Aktuelle Zahlen für Österreich der Jahre 2019 bis 2024 liegen nicht vor. Allerdings ist ein allgemeiner Trend erkennbar: in urbanen Gebieten wie Wien und Salzburg, bleibt der Champagner ein beliebtes Getränk für festliche Anlässe. Trotzdem gewinnen Alternativen wie Prosecco und Crémant an Popularität, was auf eine diversifizierte Nachfrage hindeutet.
Insgesamt zeigt sich, dass der Champagnermarkt in der DACH-Region nach einem Rückgang im Jahr 2020 gesamthaft wieder angezogen hat.
Preisentwicklung 2019–2024
Die Preise für den Schaumwein stiegen in der gesamten DACH-Region kontinuierlich:
• In Deutschland erhöhte sich der Durchschnittspreis für Standard-Champagnermarken um 4–6 % jährlich, sodass eine Flasche inzwischen durchschnittlich 35–45 € kostet. Premium-Produkte wie Dom Pérignon oder Krug sind um 20 % teurer geworden.
• In der Schweiz machten höhere Zoll- und Importkosten Champagner kostspielig. Der Durchschnittspreis liegt hier bei 50 CHF im Einzelhandel und 80–100 CHF in der Gastronomie.
• In Österreich stiegen die Preise, mit ähnlichen Steigerungsraten wie in Deutschland.
1. Allgemeiner Preisanstieg
Deutschland: Die Preise für Champagner sind in Deutschland von 2019 bis 2024 um durchschnittlich 4–6 % jährlich gestiegen. Gründe sind gestiegene Produktions- und Materialkosten sowie erhöhte Transportkosten. Der Durchschnittspreis für Standard-Champagnermarken liegt bei 35–45 € pro Flasche, während Premium-Champagner deutlich teurer ist.
Schweiz: In der Schweiz stiegen die Preise für Champagner aufgrund höherer Import- und Zollkosten besonders stark. Zwischen 2019 und 2024 wird ein Preisanstieg von 10–15 % verzeichnet, was den Durchschnittspreis einer Flasche in den Einzelhandel auf etwa 50 CHF und in der Gastronomie auf 80–100 CHF anhebt.
Österreich: Auch in Österreich verzeichnete der Champagner eine kontinuierliche Preissteigerung, die leicht über der deutschen Rate liegt. Der Durchschnittspreis für eine Flasche Champagner in Gastronomiebetrieben beträgt aktuell bei 50–60 €, was eine Steigerung von ca. 20 % im Vergleich zu 2019 bedeutet.
2. Einfluss globaler Faktoren
Produktionskosten: Die Kosten für Trauben, Glasflaschen, Verpackung und Energie sind deutlich gestiegen. In der Champagne stiegen die Produktionskosten pro Flasche in den letzten Jahren um 10–15 %.
Transportkosten: Die stark gestiegenen Transportpreise durch die Pandemie (2020–2021) und die Energiekrise (2022) wirken sich auf den Export nach Deutschland, Österreich und die Schweiz aus.
3. Regionale Unterschiede in der DACH-Region
Deutschland: Hier dominiert der Trend zu preiswerteren Alternativen wie Crémant oder Prosecco, wodurch die Nachfrage nach günstigeren Champagnern steigt. Dennoch bleibt zu Jahresende der Verkauf von Premium-Champagner stabil, insbesondere in Metropolen wie München oder Berlin.
Österreich: In Österreich ist Champagner vor allem in gehobenen Gastronomiebetrieben und bei festlichen Anlässen beliebt. Hier wird ein stärkerer Fokus auf Premiumprodukte gelegt.
Schweiz: Die Schweiz zeigt eine stärkere Affinität zu Luxusprodukten, was den Absatz teurer Champagnermarken wie Dom Pérignon oder Cristal fördert.
4. Preisentwicklung beliebter Marken
Moët & Chandon Brut Imperial: In Deutschland von durchschnittlich 35 € (2019) auf 45 € (2024). In der Schweiz von 48 CHF (50 EUR) auf 60 CHF (63 EUR).
Veuve Clicquot: Steigerung von 42 € (2019) auf 55 € (2024) in Deutschland. In Österreich und der Schweiz liegen die Preise rund 20 % höher.
Dom Pérignon: Ein Preisanstieg von 150 € auf 200–230 € in Deutschland und Österreich, in der Schweiz bis zu 300 CHF (315 EUR).
Krug Grande Cuvée: Erhöhte sich von 170 € auf 240 € in Deutschland.
5. Prognosen und Trends
Weihnachten und Silvester: Der Konsum bleibt in der DACH-Region stabil, jedoch zunehmend selektiv.
Alternativen: Verbraucher weichen auf Crémant oder hochwertige Sekte aus, insbesondere bei Preissteigerungen von mehr als 20 % für den Premium-Sekt.
Nachfrageverlagerung und Alternativen
Die Nachfrage nach Champagner variiert innerhalb der DACH-Region. Während in Deutschland ein Rückgang zu beobachten ist, greifen Konsumenten zunehmend zu Alternativen wie Crémant, Prosecco oder hochwertigen Sekten. Besonders preisbewusste Käufer schätzen diese Alternativen, da sie ähnliche Qualität zu niedrigeren Preisen bieten.
In der Schweiz bleibt die Nachfrage nach Luxus-Schaumwein stabil. Besonders Premium-Marken wie Dom Pérignon oder Cristal, die oft als Statussymbol gelten. In Österreich ist der Schaumwein vor allem in der gehobenen Gastronomie und in den Städten Salzburg und Wien beliebt.
Champagner zu Jahresende „in“ – aller wirtschaftlichen Widrigkeiten zum Trotz
Trotz steigender Preise und einem Rückgang des Konsums in einigen Regionen bleibt der Schaumwein zu Jahresende ein Symbol für festliche Anlässe. Besonders in der Schweiz und in der gehobenen Gastronomie hat er seinen festen Platz. In Deutschland weichen Verbraucher zunehmend auf Alternativen aus, während Österreichs Markt stabil bleibt.
Obwohl Champagner nicht mehr überall den gleichen Stellenwert hat wie vor fünf Jahren, bleibt er für viele Konsumenten ein Highlight, das zum Jahreswechsel dazugehört.
Datenquelle: Destatis