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Samstag, Dezember 14, 2024
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Deutschland: Geringerer Anstieg der Arbeitskosten als im EU-Durchschnitt

Deutschland: Geringerer Anstieg der Arbeitskosten als im EU-Durchschnitt Deutschland: Geringerer Anstieg der Arbeitskosten als im EU-Durchschnitt

Mit 41,30 Euro Kosten pro Arbeitsstunde liegt Deutschland auf Platz 6 der EU-Staaten

Unternehmen in Deutschland mussten im Jahr 2023 durchschnittlich 41,30 Euro für eine geleistete Arbeitsstunde aufwenden. Damit liegen die Arbeitskosten hierzulande rund 30 Prozent über dem EU-Durchschnitt von 31,80 Euro. Im Vergleich zu den anderen EU-Staaten belegt Deutschland damit den sechsten Platz.

Am teuersten war die Arbeit im vergangenen Jahr in Luxemburg, wo Arbeitgeber 53,90 Euro pro Stunde zahlten. Bulgarien hingegen hatte mit 9,30 Euro die niedrigsten Arbeitskosten der EU.

Verarbeitendes Gewerbe: Deutlich höhere Arbeitskosten als im EU-Schnitt

Im Verarbeitenden Gewerbe lag der Stundenlohn in Deutschland 2023 bei 44 Euro und somit 44 Prozent über dem EU-Durchschnitt von 32 Euro. Damit belegte Deutschland hier den vierten Platz im EU-Vergleich.

Die Arbeitskosten setzen sich aus den Bruttoverdiensten und den Lohnnebenkosten zusammen. Zu den Bruttoverdiensten zählen das Entgelt für geleistete Arbeitszeit, Sonderzahlungen, vermögenswirksame Leistungen, Vergütung für nicht gearbeitete Tage (u. a. Urlaubstage oder gesetzliche Feiertage) sowie Sachleistungen. Nicht dazu zählt die Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall. Die Lohnnebenkosten beinhalten die Sozialbeiträge der Arbeitgeber (einschließlich der Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall), die Kosten der beruflichen Aus- und Weiterbildung, die sonstigen Aufwendungen und die Steuern zu Lasten des Arbeitgebers. Erhaltene Lohnsubventionen mindern die Arbeitskosten.

Mit der Ausrichtung auf die internationale Vergleichbarkeit orientiert sich die Pressemitteilung an der Abgrenzung der europäischen Statistikbehörde Eurostat, bei der Auszubildende weder Bestandteil der Arbeitskosten noch der geleisteten Stunden sind. In den Berechnungen nach nationalem Konzept werden hingegen Auszubildende sowohl bei den Arbeitskosten als auch bei den Arbeitszeiten berücksichtigt. Dadurch unterscheiden sich die Ergebnisse nach nationalem Konzept und nach EU-Abgrenzung voneinander.

Hohe – jedoch nicht höchste – Arbeitskosten bei marktbestimmten Dienstleistungen wie dem Gastrobereich

Bei den marktbestimmten Dienstleistungen wie in Hotellerie und Gastronomie waren die Arbeitskosten in Deutschland mit 39,80 Euro pro Stunde rund 25 Prozent höher als im EU-Durchschnitt (31,80 Euro). Deutschland lag hier auf Platz sieben im EU-Vergleich.

Geringerer Anstieg der Arbeitskosten in Deutschland als im EU-Durchschnitt

Während die Arbeitskosten in Deutschland insgesamt über dem EU-Durchschnitt liegen, war der Anstieg im Jahr 2023 mit 4,8 Prozent moderater als im EU-Durchschnitt (5,3 Prozent). Die höchsten prozentualen Anstiege der Arbeitskosten gab es in Ungarn (19,9 Prozent), Rumänien (16,1 Prozent) und Polen (15,9 Prozent). In Italien (1,4 Prozent), Dänemark (2,5 Prozent) und Malta (3,2 Prozent) hingegen fielen die Erhöhungen am schwächsten aus. In Schweden sanken die Arbeitskosten sogar leicht um 3,3 Prozent.

Wichtige Komponenten zur Berechnung der Lohnkosten in Deutschland

  • Die Arbeitskosten beinhalten die Bruttoverdienste und die Lohnnebenkosten. Zu den Bruttoverdiensten zählen unter anderem Gehalt, Sonderzahlungen, vermögenswirksame Leistungen, Urlaubsvergütung sowie Sachleistungen. Die Lohnnebenkosten beinhalten unter anderem Sozialversicherungsbeiträge (einschließlich der Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall), die Arbeitgeberanteile der beruflichen Aus- und Weiterbildung, die sonstigen Aufwendungen und die Steuern zu Lasten des Arbeitgebers.
  • Im Gegensatz zur europäischen Statistikbehörde Eurostat, berücksichtigt Destatis weder die Arbeitskosten, noch die geleisteten Stunden von Auszubildenden, weshalb die errechneten Lohnkostenwerte beider Statistikkonzepte nur begrenzt vergleichbar sind.Datenquelle: destatis.de