Das neue DEHOGA-Gütesiegel „ E-Biker willkommen “: Eine Chance für die deutsche Gastronomie
In der sich ständig weiterentwickelnden Welt des Tourismus und der Mobilität spielt das Fahrrad, insbesondere das E-Bike, eine wichtige Rolle. Mit der steigenden Beliebtheit von E-Bikes hat sich die Nachfrage nach geeigneten Raststätten, Restaurants und Cafés, die auf die speziellen Bedürfnisse von E-Bikern eingehen, stark erhöht. Als Reaktion wurde das neue Gütesiegel E-BIKER WILLKOMMEN durch DEHOGA ins Leben gerufen – ein Qualitätssiegel, das E-Bikern und der deutschen Gastronomie zahlreiche Vorteile bietet.
Die Entstehung des Gütesiegels
Das Gütesiegel E-BIKER WILLKOMMEN ist aus dem zunehmenden Trend des E-Bike-Tourismus entstanden. Dank den E-Bikes hat sich eine neue Zielgruppe für den Radtourismus erschlossen. Während traditionelle Radfahrer vor allem auf gut ausgebaute Radwege und attraktive Landschaften angewiesen sind, stellen E-Biker zusätzliche Anforderungen an die Infrastruktur, darunter Ladestationen für ihre Fahrräder und sicheren Abstellmöglichkeiten.
In Deutschland, einem Land, das für seine Liebe zum Radfahren bekannt ist, erkannten verschiedene Akteure aus der Tourismusbranche und der Gastronomie das Potenzial dieser Entwicklung. Gemeinsam mit Verbänden und Experten wurde das Gütesiegel entwickelt, um E-Bikern ein klares Signal zu geben, welche Gastronomiebetriebe speziell auf ihre Bedürfnisse ausgerichtet sind.
Voraussetzungen zur Erlangung des DEHOGA-Gütesiegels
Das Gütesiegel E-BIKER WILLKOMMEN ist an bestimmte Anforderungen geknüpft. Diese Kriterien wurden sorgfältig ausgearbeitet, um sicherzustellen, dass die Bedürfnisse der E-Biker abgedeckt werden. Zu den wichtigsten Bedingungen gehören:
Ladestationen: Der Betrieb hat über ausreichend, gut sichtbaren und einfach zugängliche Ladestationen für E-Bikes zur Verfügung, sodass Gäste ihre Fahrräder bequem aufladen können, während sie eine Pause einlegen.
Sichere Abstellmöglichkeiten: Neben den Ladestationen müssen sichere Abstellmöglichkeiten vorhanden sein. Idealerweise sind diese überdacht und bieten Schutz vor Diebstahl und Witterungseinflüssen.
Fahrradwerkzeug und Reparaturset: Für kleinere Reparaturen hat ein Grundstock an Fahrradwerkzeugen und Reparaturmaterialien zur Verfügung zu stehen. Dies ist eine Voraussetzung, da E-Bikes, wie jedes technische Gerät, anfällig für kleinere technische Probleme sind.
E-Bike-freundliche Gastronomie: Abstimmung des gastronomischen Angebots auf die Bedürfnisse von Radfahrern. Dazu gehören gesunde und energiereiche Speisen sowie ausreichend Getränke, um die Biker nach einer langen Tour zu stärken.
Informationen und Kartenmaterial: Verfügbarkeit von Informationsmaterial und Karten für E-Bike-Routen der Umgebung zur optimalen Planung weiterer Touren durch die Gäste.
Investitionskosten für eine optimale E-Bike Infrastruktur eines Gastronomie- oder Hotellerie-Betriebes
Der Investitionsbedarf für die Infrastruktur eines Gastronomiebetriebs hängt stark von der Anzahl der täglichen E-Biker-Gäste ab. Bei einem durchschnittlichen Aufkommen von 1-5 E-Bikern pro Tag sind die Investitionen gering. Hier reichen eine oder zwei Standard-Ladestationen, deren Kosten pro Station 500 bis 1.000 Euro betragen, sowie ein kleiner, sicherer Abstellbereich für Fahrräder, der 200 bis 500 Euro kostet. Die Gesamtkosten für diese Grundausstattung liegen zwischen 700 und 2.500 Euro.
Steigt die Anzahl der täglichen E-Biker-Gäste auf 6-10, erhöht sich der Investitionsbedarf. In diesem Fall sind 2-4 Ladestationen notwendig, was Kosten von 1.000 bis 4.000 Euro verursacht. Der Abstellbereich sollte größer und besser gesichert sein, beispielsweise durch überdachte und gesicherte Fahrradständer, die 1.000 bis 2.000 Euro kosten. Zusätzlich ist eine kleine Reparaturstation mit Werkzeug, Pumpe und Flickzeug sinnvoll, deren Kosten bei 500 bis 1.000 Euro liegen. Insgesamt bewegen sich die Investitionskosten hier im Bereich von 2.500 bis 7.000 Euro.
Bei einem täglichen Aufkommen von mehr als 10 E-Bikern pro Tag wird eine deutlich umfassendere Infrastruktur notwendig. Neben 4-6 Ladestationen, die insgesamt 2.000 bis 6.000 Euro kosten, ist ein großzügiger, überdachter und abschließbarer Raum für Fahrräder empfehlenswert, der zwischen 3.000 und 6.000 Euro kostet. Weitere Annehmlichkeiten wie eine umfassende Reparaturstation mit professionellem Werkzeug, die 1.000 bis 2.000 Euro kostet, könnten sinnvoll sein. Die Gesamtkosten für diese Infrastrukturmaßnahmen erreichen in diesem Fall leicht den Bereich von 6.000 bis 14.000 Euro, je nach Umfang der Maßnahmen und Größe des Betriebs.
Diese Zahlen geben eine Vorstellung von den typischen Investitionskosten, die für den Ausbau einer E-Bike-freundlichen Infrastruktur in Gastronomiebetrieben notwendig sind. Die genauen Kosten variieren nach Standort, Größe des Betriebs und individuellen Anforderungen.
Verbreitung und Anerkennung des Gütesiegels
Seit der Einführung des Gütesiegels E-BIKER WILLKOMMEN erfreut es sich wachsender Beliebtheit. Insbesondere in touristisch geprägten Regionen, die für ihre Radwege bekannt sind, setzen mehr Gastronomiebetriebe auf das Gütesiegel. Bundesländer wie Bayern, Baden-Württemberg und das Rheinland zählen zu den Vorreitern, da sie über gut ausgebaute Radwegnetze verfügen, die bei Radfahrern und E-Bikern gleichermaßen beliebt sind.
Das Gütesiegel hat mittlerweile über die Grenzen Deutschlands hinaus Anerkennung gefunden. In Nachbarländern wie Österreich und der Schweiz wird das Konzept adaptiert und auf lokale Gegebenheiten angepasst. Dies unterstreicht die Relevanz und den Erfolg des Siegels in einem breiteren europäischen Kontext.
Vorteile für die Gastronomie- und Hotellerie
Für Gastronomiebetriebe bietet das Gütesiegel E-BIKER WILLKOMMEN zahlreiche Vorteile. Es hebt den Betrieb von anderen ab und signalisiert potenziellen Gästen, dass hier besonderer Wert auf ihre Bedürfnisse gelegt wird. In Zeiten, vielfältiger Angebote an Gastronomiebetrieben, ist dies ein entscheidender Wettbewerbsvorteil.
Ein weiterer Vorteil ist die Erschließung einer neuen Zielgruppe. E-Biker sind mobil und unternehmungslustig. Sie suchen gezielt nach Zielen, die sich für ihre Bedürfnisse eignen. Denn sie sind bereit, längere Strecken zurückzulegen. Dies führt zu einer deutlichen Umsatzsteigerung in Regionen, die stark vom Tourismus abhängen.
Das Gütesiegel fördert die Vernetzung mit anderen touristischen Angeboten. Ein Gastronomiebetrieb, der sich als E-BIKER WILLKOMMEN auszeichnet, wird häufiger in Touristeninformationen und E-Bike-Routenverzeichnissen gelistet, was die Sichtbarkeit und Reichweite des Betriebs weiter erhöht.
Vorteile für die Gäste
Auch für die Gäste bringt das Gütesiegel zahlreiche Vorteile mit sich. E-Biker wissen, dass sie in einem E-BIKER WILLKOMMEN -Betrieb eine auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Infrastruktur vorfinden. Dies gibt ihnen Sicherheit und ermöglicht eine stressfreie Tourenplanung.
Die Verfügbarkeit von Ladestationen und sicheren Abstellmöglichkeiten ist ein wesentlicher Faktor für E-Biker, um sich keine Sorgen um die Stromversorgung ihres Rades oder um dessen Sicherheit machen. Darüber hinaus bieten die Gastronomiebetriebe mit dem Gütesiegel spezielle Angebote und Aktionen für E-Biker an, die den Aufenthalt noch attraktiver gestalten.
Für viele E-Biker ist das Erlebnis, in einem solchen Betrieb einzukehren, ein Teil des Gesamterlebnisses ihrer Tour. Es geht um die Freude am Entdecken neuer Orte und dem Genuss regionaler Speisen und Getränke in einem passenden Umfeld.
Zukunft des Gütesiegels E-BIKER WILLKOMMEN
Die Zukunft des Gütesiegels „E-Biker willkommen“ sieht vielversprechend aus. Mit der anhaltenden Beliebtheit von E-Bikes ist zu erwarten, dass mehr Gastronomiebetriebe das Siegel anstreben werden. Zudem wird das Gütesiegel kontinuierlich weiterentwickelt, um den sich wandelnden Bedürfnissen der Gäste gerecht zu werden.
Ein weiterer Zukunftstrend ist die Digitalisierung des Gütesiegels. Bereits heute gibt es Apps und Online-Portale, auf denen E-Biker gezielt nach Gastronomiebetrieben mit dem Gütesiegel suchen. Dies erleichtert die Tourenplanung und macht das Gütesiegel noch bekannter.
Langfristig kann das Gütesiegel auch in anderen Bereichen der Tourismusbranche Fuß fassen. Denkbar sind Kooperationen mit Hotels, Ferienwohnungen oder Freizeitparks, die ebenfalls von der wachsenden E-Bike-Community profitieren wollen.
Das Gütesiegel E-BIKER WILLKOMMEN ist für E-Biker, für die deutsche Gastronomie und den Tourismus eine Win-Win-Situation. Es fördert die Vernetzung, stärkt den Wettbewerb und sorgt dafür, dass Deutschland in Zukunft eine Top-Destination für Radfahrer und E-Biker bleibt.
