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Samstag, Dezember 14, 2024
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EU will Döner ausbremsen – Jobverlust gefährdet Branche

EU will Döner ausbremsen - Jobverlust gefährdet BrancheEU will Döner ausbremsen - Jobverlust gefährdet Branche

Döner Preisanstieg: Konsequenzen für Arbeitsplätze der Branche – Eine Analyse

Der Döner Kebab, eines der beliebtesten Fast-Food-Gerichte in Deutschland, steht vor einem möglichen Preisschub. Die EU plant eine Regulierung, die den Preis für einen Döner auf über 15,00 Euro treibt. Diese Entwicklung wirft Fragen über die Auswirkungen auf Verbraucher und die Arbeitsplätze der Dönerbranche auf.

Die Dönerpreise von 2015 bis 2024

Die Kosten für einen Döner haben sich in den letzten Jahren deutlich erhöht. Im Jahr 2015 lagen die Dönerpreise in Deutschland bei 3,50* bis 4,00* Euro. Seitdem sind die Preise für Döner kontinuierlich gestiegen, was auf die steigenden Kosten für Zutaten, Löhne und die allgemeine Inflation zurückzuführen ist. 2024 erreicht der Preis in Solingen 10,00 Euro.

Kosten der Dönerherstellung im Wandel

Zur Kostenstruktur: Die Hauptzutaten eines Döners, darunter Fleisch (Hähnchen oder Kalb), Gemüse (wie Salat, Tomaten, Zwiebeln) und Brot (Fladenbrot oder Pita), haben in den letzten Jahren signifikante Preissteigerungen erfahren.

Im Jahr 2015 kostete das Fleisch pro Portion Döner 1,50* Euro, das Gemüse und Brot 1,00* Euro. Die weiteren Zutaten sowie die Zubereitung lagen bei 0,50* Euro. Insgesamt beliefen sich die reinen Herstellungskosten auf 3,00 Euro pro Döner. Inzwischen haben sich die Preise für diese Zutaten erhöht: das Fleisch kostet jetzt 3,00* Euro pro Portion, Gemüse und Brot zusammen 2,00* Euro, und die restlichen Kosten belaufen sich auf 1,00* Euro. Damit liegen die aktuellen Herstellungskosten bei 6,00 Euro pro Döner.

Inflation und Lohnentwicklung 2015-2024

Die Inflation in Deutschland der vergangenen Jahre hat die Preise für Lebensmittel und die Kosten für Dienstleistungen sowie Energie in die Höhe getrieben. Von 2015 bis 2024 betrug die durchschnittliche Inflationsrate in Deutschland 1,5 % bis 2,0 % pro Jahr, was zu einer kumulativen Inflation von 18 % bis 20 % über diesen Zeitraum führte. Diese Preissteigerungen wirk(t)en sich direkt auf die Kosten für den Döner aus, da die Preise für die Zutaten und die Energie in den letzten Jahren stärker angezogen haben als die allgemeine Inflationsrate.

Parallel dazu sind die Löhne in Deutschland gestiegen. Der Mindestlohn wurde in mehreren Schritten angehoben und liegt 2024 in der Systemgastronomie bei 12,41 Euro pro Stunde.

Forderung der EU: Döner als Kulturgut

Die EU plant, den Döner als Kulturgut anzuerkennen, was strenge Qualitäts- und Preisvorgaben mit sich bringt. Ein vorgeschlagener Mindestpreis von 15 Euro pro Döner wird von vielen Experten als realistisch angesehen, um die gestiegenen Anforderungen und die verbesserten Zutatenstandards zu erfüllen.

Solch hohe Dönerpreise werden erhebliche Auswirkungen auf die Nachfrage haben und die Arbeitsplätze im Dönergewerbe haben. Der Döner, der traditionell als preiswertes Fast Food galt, wird für viele Menschen unerschwinglich. Insbesondere für jüngere Menschen und einkommensschwächere Gruppen. Häufige Konsumenten von Dönern, werden sich nach Alternativen umsehen, was zu einem Rückgang der Verkäufe führen wird.

Konsequenzen von Preiserhöhungen von Dönerprodukten in Deutschland

Eine Verdoppelung der Dönerpreise von 7,50 Euro auf über 15,00 Euro wird zu einem erheblichen Nachfragerückgang und eine Reduktion der Anzahl Arbeitsplätze im Dönergewerbe in Deutschland haben. Betrachten wir die Preiselastizität der Nachfrage nach Dönern und die Auswirkungen auf die Beschäftigungslage in der Dönerbranche.

a) Hohe Preiselastizität von Dönern aufgrund der Verfügbarkeit von Substitutionsprodukten


Nachfrageelastizität bei steigenden Preisen von Dönern

Die Preiselastizität der Nachfrage misst, wie stark die nachgefragte Menge eines Gutes auf Preisänderungen reagiert. Bei einem Ausgangspreis von 5,00 Euro blieb die Elastizität niedrig, da der Preis noch als erschwinglich galt. Schätzungen für Fast-Food-Produkte zeigen eine Elastizität zwischen -0,5 und -1,0 in diesem Preissegment, was bedeutet, dass eine Preiserhöhung um 1,00 % zu einem Rückgang der Nachfrage um 0,5 % bis 1 % entspricht

Verhalten der Konsumenten bei Dönerpreisen von:

5,00 Euro: Die Elastizität liegt bei -0,3 bis -0,5. Eine Preiserhöhung um 1,00 Euro auf 6,00 Euro bedeutete einen leichten Nachfragerückgang von 6 % bis 10 %.
6,00 Euro: Bei einer Elastizität von -0,5 bis -0,7 brachte die Erhöhung auf 7,50 Euro bereits eine Reduktion der Nachfrage um 10 % bis 14 %.
7,50 Euro (angenommener aktueller Durchschnittspreis): Veränderung der Elastizität von -1,0 bis -1,2. Ein Preisanstieg auf 8,50 Euro dürfte die Nachfrage um 15 % bis 18 % senken.
10,00 Euro: Die Elastizität dürfte bei -1,5 bis -1,8 liegen. Eine weitere Erhöhung auf 15,00 Euro reduziert die Nachfrage um 30 % bis 36 %.

Mit steigendem Preis steigt die Elastizität der Preisempfindlichkeit der Konsumenten stärker an, wobei ein Preis von EUR 10,00 für viele Konsumenten als Schmerzgrenze wahrgenommen wird.

b) Auswirkungen auf die Anzahl Arbeitsplätze im Dönergewerbe

Das Dönergewerbe ist in Deutschland ein wichtiger Arbeitgeber, insbesondere für Migranten und Menschen ohne abgeschlossene Ausbildung. In Deutschland gibt es schätzungsweise etwa 18.000 Dönerbetriebe, die rund 200.000 Arbeitsplätze sichern. Ein Preisanstieg auf 15,00 Euro pro Döner wird viele dieser Arbeitsplätze gefährden.

Eine hohe Preiselastizität der Nachfrage bedeutet, dass signifikante Preiserhöhungen – im konkreten Fall auf (mindestens) 15,00 EUR – zu einem starken Rückgang der verkauften Mengen führen werden. Angenommen, die Nachfrage fällt aufgrund des Preisanstiegs bei einer Elastizität von -1,5 oder mehr, stark, bricht rund die Hälfte der Konsumenten weg, da sie ihre Kaufgewohnheiten ändern (günstigere Fast-Food Optionen). In einem solchen Szenario wären viele Dönerbetriebe gezwungen, Personal abzubauen oder im schlimmsten Fall zu schliessen. Der Preisvorteil der Alternativproduzenten (andere Fast Food Produzenten) wird zu Preiserhöhungen auch ihrer Produkte führen (Windfall Profit Opportunitäten).

Reaktionen der DEHOGA

Ingrid Hartges, Hauptgeschäftsführerin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (DEHOGA), äußerte sich besorgt über die Pläne der EU. Sie warnte, dass ein solcher Preisanstieg die Existenz vieler kleiner Betriebe gefährdet und die kulturelle Vielfalt in der deutschen Gastronomie einschränkt. „Der Döner gehört zur kulinarischen Identität Deutschlands und darf nicht durch überzogene Regulierungen zerstört werden,“ so Hartges. Sie plädierte, die Preisvorgaben zu überdenken und stattdessen auf eine moderate Anpassung zu setzen, welche die Qualität der Produkte und die wirtschaftliche Existenz der Betriebe sichert.

Bei Explosion der Dönerpreise auf 15,00 Euro stehen bis 100.000 Jobs auf der Kippe

Der Döner ist mehr als ein Fast Food; er ist ein Stück Kultur in Deutschland. Doch die geplanten Maßnahmen der EU könnten diese Tradition gefährden. Bei einem Anstieg der Dönerpreise auf (über) 15,00 Euro wird der Döner für viele Menschen unerschwinglich; zahlreiche Arbeitsplätze im Dönergewerbe geraten in Gefahr. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Debatte entwickelt und ob eine Lösung gefunden wird, welche die wirtschaftliche Existenz der Betriebe sichert.

Bei einem Preis von über 15,00 Euro ist mit einer drastischen Nachfragereduktion zu rechnen. Bricht die Nachfrage bis 40 % ein, sind bis 100.000 Arbeitsplätze im Dönergewerbe gefährdet. Trotzdem: die genaue Elastizität des Nachfrageverhaltens hängt von vielen Faktoren wie dem wirtschaftlichen Umfeld ab. Bei einer Verdoppelung des Preises ist mit einem erheblichen Beschäftigungsabbau in der Branche zu rechnen.

*Die Preise von Zutaten und Herstellung von Dönern betreffen Marktpreise der Zeit +/-10%

DEHOGA Statement zum Döner-Streit