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Samstag, Januar 25, 2025
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Fachkräfte aus dem Ausland – so überwinden Sie bürokratische Hürden

Fachkräfte aus dem Ausland - so überwinden Sie bürokratische HürdenFachkräfte aus dem Ausland - so überwinden Sie bürokratische Hürden

Rekrutierung ausländischer Fachkräfte in der Gastronomie und Hotellerie – Chancen und Herausforderungen

Die Gastronomie- und Hotellerie-Branche in Deutschland steht vor einer wachsenden Herausforderung: dem Fachkräftemangel. Während der Bedarf an qualifiziertem Personal kontinuierlich steigt, gestaltet sich die Suche nach geeigneten Mitarbeitenden immer schwieriger. Eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) aus dem Jahr 2024 beleuchtet die Rekrutierung von Fachkräften aus dem Ausland als mögliche Lösung. Allerdings zeigt sich, dass viele Betriebe in der Branche diese Option nicht nutzen, obwohl sie dringend nach Personal suchen.

Fakten zur Rekrutierung aus dem Ausland

Nur sechs Prozent der Betriebe in Deutschland setzen aktiv auf die Rekrutierung ausländischer Fachkräfte. In der Gastronomie und Hotellerie, wo der Fachkräftemangel besonders spürbar ist, stellt dieser Wert eine verpasste Chance dar. Gleichzeitig verzichten 36 Prozent der Unternehmen, die Personal benötigen, auf die Suche im Ausland. Hauptgründe sind Unsicherheiten bei der Einschätzung der Qualifikation und rechtliche Hürden. Insbesondere die bürokratischen Anforderungen schrecken viele ab. Diese Problematik wird durch die Studie des IAB deutlich, die aufzeigt, dass 55 Prozent der befragten Betriebe Schwierigkeiten bei der Bewertung der Qualifikationen ausländischer Fachkräfte haben und 52 Prozent die Bürokratie als Hindernis empfinden.

Bürokratische Hürden und Unwissenheit über Erleichterungen

Ein wesentlicher Aspekt, der Betriebe von der Auslandsrekrutierung abhält, ist die mangelnde Kenntnis der rechtlichen Rahmenbedingungen und Verfahren. Seit dem 1. März 2020 existiert ein beschleunigtes Verfahren zur Einstellung ausländischer Fachkräfte. Dieses zielt darauf ab, den Verwaltungsaufwand zu reduzieren und den Prozess der Anerkennung von Qualifikationen sowie der Visumerteilung auf weniger als vier Monate zu verkürzen. Trotz dieser Erleichterung ist das Verfahren bei vielen Betrieben unbekannt. Laut der Studie kennen nur 17 Prozent der Unternehmen dieses beschleunigte Verfahren. Bei größeren Betrieben sind es 31 Prozent. Gerade kleinere Gastronomiebetriebe sind besonders vom Fachkräftemangel betroffen. Mit einer besseren Aufklärung könnten diese vom beschleunigten Verfahren profitieren.

Herausforderungen in der Gastronomie und Hotellerie

Die Gastronomie und Hotellerie zählen zu den Branchen mit hohem Personalbedarf. Spezifischen Anforderungen. Sprachkenntnisse, interkulturelle Kompetenzen und praxisorientierte Qualifikationen spielen hier eine große Rolle. Der Fachkräftemangel trifft die Branche hart, da viele Arbeitsstellen einen hohen persönlichen Einsatz erfordern, was die Attraktivität für Bewerber:innen im Vergleich zu anderen Branchen verringert. Dennoch sind ausländische Fachkräfte für viele Positionen geeignet und könnten eine Lücke füllen. Gerade Köch:innen, Servicepersonal oder Reinigungskräfte werden dringend gesucht.

Die Studie zeigt, dass 14 Prozent der Betriebe schlechte Erfahrungen mit ausländischen Fachkräften gemacht haben. Dieses Ergebnis unterstreicht die Notwendigkeit, sich bereits vor der Rekrutierung besser auf die Integration und Einarbeitung internationaler Mitarbeitender vorzubereiten.

Die unbekannte Lösung: Beschleunigtes Verfahren für ausländische Fachkräfte – Potenziale und Lösungsansätze

Für die Gastronomie- und Hotelbranche liegt in der Rekrutierung ausländischer Fachkräfte ein enormes Potenzial. Um dieses auszuschöpfen, sind mehrere Maßnahmen notwendig:

Gezielte Informationskampagnen

Die geringe Bekanntheit des beschleunigten Fachkräfteverfahrens zeigt, dass Betriebe besser informiert werden müssen. Workshops, Informationsbroschüren und branchenspezifische Seminare könnten dabei Abhilfe schaffen.

Unterstützung bei der Qualifikationsbewertung

Digitale Tools oder Beratungsstellen, die bei der Anerkennung und Bewertung ausländischer Abschlüsse helfen, könnten die Hemmschwelle für Betriebe senken.

Verringerung der Bürokratie

Das beschleunigte Verfahren ist ein Schritt in die richtige Richtung. Trotzdem bleibt der bürokratische Aufwand für kleinere Betriebe eine Herausforderung. Ein zentraler Ansprechpartner für gastronomische und hotelbezogene Fragen erleichtert den Prozess.

Förderung der Integration

Schulungen für Betriebe zur interkulturellen Kommunikation und Maßnahmen zur Integration tragen dazu bei, Vorbehalte abzubauen und den Erfolg der Rekrutierung zu sichern.

Fachkräfte aus dem Ausland: Ausblick für die Gastronomie und Hotellerie

Die Rekrutierung ausländischer Fachkräfte wird zukünftig eine noch wichtigere Rolle spielen, um den steigenden Bedarf in der Gastronomie und Hotellerie zu decken. Für viele Betriebe ist es eine Chance, dringend benötigtes Personal zu finden und kulturelle Vielfalt sowie neue Perspektiven in den Betrieb zu bringen. Die Studie des IAB zeigt deutlich, dass es an gezielten Maßnahmen fehlt, um den Prozess für Unternehmen zugänglicher zu machen.

Mit einer stärkeren Unterstützung durch Politik und Verbände könnte die Gastronomie- und Hotelbranche besser auf den Fachkräftemangel in Gastronomie und Hotellerie reagieren, indem sie sich auf die Anforderungen der internationalen Rekrutierung vorbereiten. Dies würde dem Fachkräftemangel entgegenwirken und zur Wettbewerbsfähigkeit der Branche in Deutschland beitragen. Es bleibt zu hoffen, dass die Betriebe künftig vermehrt auf die Potenziale ausländischer Fachkräfte setzen und von den bestehenden Erleichterungen profitieren.

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