Was Gastronomen über Flexitarier wissen müssen
In der Gastronomiebranche gibt es neue Trends, die das Essverhalten der Gäste beeinflussen. Eine dieser Bewegungen, der Flexitarismus, hat sich in den letzten Jahren stark etabliert.
Gestalten ihre Ernährung überwiegend pflanzlich und konsumieren hin und wieder Fleisch. Sie sind eine interessante Zielgruppe für Gastronomen. Doch was bedeutet dieser Trend für die Restaurantbetreiber? Ist der Flexitarier der ideale Gast, oder müssen Wirte auf bestimmte Aspekte achten, um diesen anspruchsvollen Gast zufriedenzustellen?
Wer sind Flexitarier?
Diese wachsende Gruppe von Konsumenten ernährt sich primär pflanzlich und isst gelegentlich auch tierische Produkte wie Fleisch oder Fisch. Im Gegensatz zu Vegetariern oder Veganern legen Flexitarier keinen völligen Verzicht auf tierische Produkte zugrunde, sondern setzen bewusst auf eine ausgewogene Ernährung, bei der der Konsum von Fleisch reduziert wird. Diese Gruppe ist gesundheitsbewusst, umweltorientiert und legt viel Wert auf qualitativ hochwertige, regionale und nachhaltige Lebensmittel.
In Deutschland steigt die Anzahl der Flexitarier kontinuierlich an. Laut einer aktuellen Studie ernähren sich etwa 55 Prozent der Deutschen als Flexitarier, Tendenz steigend. Das macht sie zu einer zentralen Zielgruppe für Restaurants, die sich auf moderne Ernährungstrends einstellen.
Warum sind Flexitarier sind eine attraktive Zielgruppe für Gastronomen?
Flexitarier gelten als attraktive Gäste für Gastronomen aus mehreren Gründen:
Flexibilität bei der Speisenauswahl
Im Gegensatz zu Vegetariern oder Veganern, die strikt bestimmte Lebensmittelgruppen meiden, sind Flexitarier offener. Sie bevorzugen pflanzliche Gerichte. Sie wählen auch fleischhaltige Optionen, wenn sie ansprechend und hochwertig sind. Diese Flexibilität vereinfacht die Menüplanung, da Restaurants pflanzliche und fleischbasierte Gerichte anbieten.
Gesundheits- und Umweltbewusstsein
Flexitarier achten oft auf die Herkunft und Qualität der Speisen. Sie bevorzugen Bio-Produkte, regionale Zutaten und nachhaltige Anbau- und Produktionsmethoden. Dies bietet Gastronomen die Möglichkeit, ihre Verwendung hochwertiger, umweltfreundlicher Produkte hervorzuheben und ein bewusstes Konsumverhalten zu unterstützen.
Bereitschaft, für Qualität zu zahlen
Flexitarier sind bereit, mehr Geld für qualitativ hochwertige Speisen auszugeben. Sie legen Wert auf Gesundheit, Geschmack und Nachhaltigkeit und sind bereit, für diese Vorteile höhere Preise zu akzeptieren. Dies eröffnet Restaurants die Möglichkeit, sich mit hochwertigen Speisenkonzepten von der Konkurrenz abzuheben.
Herausforderungen für Wirte bei Flexitariern
Obwohl Flexitarier als lukrative Zielgruppe gelten, sollten die Wirte spannende Herausforderungen dieser Zielgruppe beachten:
Vielseitigkeit des Menüs: Flexitarier wünschen sich abwechslungsreiche, kreative und ausgewogene Speisen, die ihre Ernährungsweise unterstützen. Einfache vegetarische Gerichte oder Salate reichen oft nicht aus, um ihre Bedürfnisse zu erfüllen. Gastronomen sollten sich bemühen, innovative pflanzliche Alternativen anzubieten, die geschmacklich ansprechend und ausgewogen sind. Dazu gehören beispielsweise Gerichte mit Hülsenfrüchten, Getreide oder Fleischersatzprodukten wie Tofu oder Seitan.
Überzeugende Fleischqualität: Wenn Flexitarier Fleisch essen, legen sie besonderen Wert auf dessen Qualität und Herkunft. Es ist wichtig, dass Restaurants transparent sind und aufzeigen, woher ihre Fleischprodukte stammen. Nachhaltig produzierte, regionale oder Bio-Fleischoptionen sprechen Flexitarier eher an als konventionelle Fleischgerichte. Eine klare Kennzeichnung auf der Speisekarte schafft Vertrauen.
Nachhaltigkeit und Regionalität: Flexitarier sorgen sich um ihre Gesundheit und die Umwelt. Daher sollten Gastronomen auf eine nachhaltige Speisenproduktion achten und ihre Lieferanten sorgfältig auswählen. Regionale Produkte und Bio-Zutaten stehen im Vordergrund. Restaurants, die ihre regionale Verbundenheit betonen und umweltschonende Konzepte fördern, sprechen Flexitarier besser an und binden sie langfristig.
Tipps für Gastronomen zur Ansprache von Flexitariern
Um Flexitarier erfolgreich anzusprechen und langfristig als Gäste zu gewinnen, sollten Gastronomen wichtige Punkte berücksichtigen:
• Vielfältige Speisenangebote: Die Speisekarte sollte pflanzliche und fleischhaltige Optionen bieten, mit dem Fokus auf hochwertigen, geschmackvollen und kreativen pflanzlichen Gerichten. Eine ausgewogene Mischung aus vegetarischen und nicht-vegetarischen Speisen ist wichtig.
• Hochwertige Fleischoptionen: Angebotenes Fleisch, sollte es aus nachhaltigen und regionalen Quellen stammen. Bio-Fleisch oder Fleisch von regionalen Produzenten ist bei Flexitariern beliebt.
• Saisonale und regionale Zutaten: Flexitarier legen Wert auf frische, saisonale und regionale Produkte. Restaurants, die diese Aspekte in den Vordergrund stellen, überzeugen diese Gäste.
• Transparenz und Information: Die Herkunft der Zutaten und die Zubereitungsmethoden sollten klar auf der Speisekarte ersichtlich sein. Flexitarier schätzen es, wenn sie wissen, woher ihr Essen kommt.
• Kreativität bei pflanzlichen Gerichten: Der Fokus sollte nicht nur auf simplen Fleischersatzgerichten liegen, sondern auf geschmacklich und optisch ansprechenden, pflanzlichen Kreationen. Experimentieren Sie mit verschiedenen Gemüsearten, Getreiden und Hülsenfrüchten.
Flexitarier-Menüs: Vielfalt und Nachhaltigkeit als Erfolgsrezept für Gastronomen
Flexitarier sind eine anspruchsvolle und lukrative Zielgruppe. Sie achten auf Qualität, Nachhaltigkeit und Geschmack, was Gastronomen die Chance gibt, ihre Speisenkonzepte zielgerichtet auszurichten und sich durch kreative, umweltfreundliche Angebote zu profilieren. Durch die flexibel und vielseitig gestaltete Speisekarte gewinnen und binden Gastronomen die wachsende Gruppe von Flexitariern. Für Wirte bedeutet dies, auf den Fleischverzicht einzugehen und auf Nachhaltigkeit, Regionalität und Qualität zu setzen.
Trendreport Ernährung 2023: Die Zukunft ist flexitarisch (Bundeszentrum für Ernährung (BZfE)
Flexitarier, Gastronomen (-1), Nachhaltigkeit (2-3)