Von der Idee zum Umsatz: Foodtrucks im Kostencheck
Foodtrucks sind aus dem Stadtbild nicht mehr wegzudenken. Ob auf Wochenmärkten, bei Festivals oder in Gewerbegebieten – das mobile Gastronomie-Modell boomt. Doch wie wirtschaftlich ist ein Foodtruck? Welche Geschäftsidee verspricht Erfolg? Welche Fixkosten fallen an? Und wann ist der Break-Even erreicht? Dieser Beitrag liefert einen Überblick über Erfolgschancen, Rentabilität und notwendige Investitionen – praxisnah und verständlich.
Der Foodtruck als moderne Geschäftsidee
Ein Foodtruck steht für Flexibilität, Unabhängigkeit und Nähe zum Kunden. Doch Erfolg hängt von der richtigen Geschäftsidee ab. Im Vergleich zu klassischen Imbiss-Angeboten setzen viele Betreiber auf kreative, spezialisierte Konzepte.
Drei moderne, erfolgsversprechende Foodtruck-Geschäftsideen:
Veganer Streetfood-Truck
Vegane Küche boomt. Der Truck bietet Bowls, Wraps, Burger – alles 100 % pflanzlich. Vorteil: Große Zielgruppe, geringer Wareneinsatz, starke Außenwirkung.
Regionale Spezialitäten to go
Ein Truck mit Fokus auf lokale Klassiker – z. B. Allgäuer Kässpatzen, schwäbische Maultaschen oder norddeutsche Fischbrötchen. Emotionaler Heimatbezug, klare Positionierung.
Frühstücks-Foodtruck für Pendler
Kaffee, belegte Brötchen, Smoothies – mobil in Bürovierteln oder an Bahnhöfen. Zielgruppe: Berufstätige mit wenig Zeit. Bedarf: hoch, mit Spitzen am früheren Vormittag.
Drei konventionelle Angebote im Vergleich:
Currywurst-Imbisswagen
Hoher Wettbewerbsdruck, kaum Diversifikationsmöglichkeit.
Döner-Foodtruck
Zwar beliebt, starke Abhängigkeit der Konkurrenzpreise.
Burger-Truck mit Standardangebot
Markt gesättigt. Nur mit klarer Alleinstellung (z. B. Bio, vegan, lokal) noch relevant.
Moderne Food-Trucks setzen auf klare Nischen, nachhaltige Konzepte und regionale Nähe. Kreativität, Qualität und Mobilität entscheiden über den Erfolg.
Aufstellung der Fixkosten für einen Foodtruck
- Die Basisrechnung orientiert sich an einem Leasing-Modell für einen Foodtruck im Anschaffungswert von 40.000 Euro: Anschaffungskosten Foodtruck (Leasing): Monatliche Leasingrate: ca. 750 € (Laufzeit: 5 Jahre)
- Gewerbeanmeldung: Einmalig: 20–60 € je nach Stadt
- Behördliche Abgaben (z. B. Hygieneschulung, Konzession): Einmalig: ca. 300–600 €, ggf. jährlich: 100–200 € für Kontrollen
- Platzmiete / Standgebühren: Wochenmärkte: 20–50 € pro Tag
- Festivals / Events: 100–500 € je Tag, Durchschnittlich im Monat: ca. 1.000 €
- Strom- und Wasserkosten (Pauschale je nach Anschluss): Strom: 100–200 € monatlich
- Wasser / Abwasser: 50 € monatlich
- Versicherungen (Haftpflicht, Fahrzeug, Betrieb): Ca. 150 € monatlich
- Buchhaltung, Steuerberater, Verwaltung: Ca. 100–200 € monatlich
- Steuern (Einnahmen, Körperschaft, USt): Umsatzsteuerpflichtig ab 22.000 € Jahresumsatz
- Gewinnabhängig – im Beispiel pauschalisiert
- Fixkosten Gesamt monatlich: = ca. 2.400–2.700 € (je nach Region und Stellplätzen)
Variable Kosten – Drei Kalkulationsbeispiele
Die variablen Kosten hängen stark vom Konzept, den Öffnungszeiten und der Produktpalette ab. Drei Beispiele von Foodtrucks mit USB-Charakter
Veganer Streetfood-Truck
- Einkaufskosten pro Gericht: 2,50 €
- Verkaufspreis: 8,00 €
- Marge: 5,50 €
- Ø Portionen pro Tag: 80
- Variable Tageskosten: 200 €
- Monatlich (25 Tage): 5.000 €
- Umsatz: 16.000 €
- Gewinn vor Fixkosten: 11.000 €
- Gewinn nach Fixkosten: ca. 8.300 €
Regionale Spezialitäten-Truck
- Einkaufskosten: 3,00 €
- Verkaufspreis: 9,00 €
- Marge: 6,00 €
- Ø Portionen pro Tag: 70
- Tagesumsatz: 630 €
- Monatlich: 15.750 €
- Variable Kosten: 5.250 €
- Gewinn vor Fixkosten: 10.500 €
- Gewinn nach Fixkosten: ca. 7.800 €
Frühstücks-Truck
- Einkaufskosten: 1,50 €
- Verkaufspreis: 5,00 €
- Marge: 3,50 €
- Ø Verkäufe pro Tag: 100
- Tagesumsatz: 500 €
- Monatlich: 12.500 €
- Variable Kosten: 3.750 €
- Gewinn vor Fixkosten: 8.750 €
- Gewinn nach Fixkosten: ca. 6.050 €
Gewinnschwelle-Analyse: Wann lohnt sich ein Foodtruck?
Break-Even Veganer Streetfood-Truck:
- Fixkosten: 2.500 €
- Marge pro Gericht: 5,50 €
- Break-Even: 455 verkaufte Portionen/Monat ≈ 18 Portionen/Tag
Break-Even Regionale Spezialitäten:
- Marge: 6,00 €
- Break-Even: 417 Portionen/Monat ≈ 17 Portionen/Tag
Break-Even Frühstücks-Truck
- Break-Even Frühstücks-Truck: Marge: 3,50 €
- Break-Even: 715 Portionen/Monat ≈ 29 Portionen/Tag
Foodtruck-Rechnung – Wege zur Rentabilität
Foodtrucks mit hoher Marge und gezieltem Konzept erreichen bereits mit 20 Verkäufen pro Tag den Break-Even. Geschäftsideen mit klarer Zielgruppe und geringer Konkurrenz versprechen höhere Rentabilität. Wer kreativ, effizient und flexibel arbeitet, kann nach wenigen Monaten profitabel sein.
Tipps zur Steigerung der Rentabilität
Standortwahl entscheidet über den Erfolg
Die Wahl des richtigen Standorts ist einer der wichtigsten Faktoren für den Erfolg eines Foodtrucks. Wer an frequentierten Orten wie Bürovierteln, Universitäten, Märkten oder Veranstaltungsplätzen steht, erreicht viele potenzielle Kunden. Der Erfolg hängt von der Anzahl Besucher und dem kulinarischen Angebot der Umgebung ab. Bestehen bereits ähnliche Angebote, sinkt die Chance auf hohe Umsätze. Ein durchdachtes Konzept mit Alleinstellungsmerkmal funktioniert erfolgsversprechend in Stadtteilen mit hohem Trendfaktor oder in Regionen mit wenig Konkurrenz. Ein wichtiger Faktor ist der Grad der Wirtschaftsfreundlichkeit und die Genehmigungssituation der Behörden. Städte und Gemeinden vergeben Standplätze oft streng reguliert und nur unter besonderen Bedingungen. Wer früh plant, ist klar im Vorteil.
Gezieltes Konzept, mit konkurrenzlosem USB
Die Rentabilität ist bei höherpreisigen Gerichten mit geringerem Wareneinsatz besser. Gleichzeitig lässt sich durch Zusatzverkäufe (z. B. Getränke, Snacks) der Gewinn weiter optimieren. Wer zuverlässig 20–30 Einheiten pro Tag verkauft, arbeitet profitabel. Bei klarer Strategie lohnt sich ein Foodtruck.
Foodtruck – lohnenswerte Geschäftsidee mit Plan
Ein Foodtruck ist keine Garantie für Erfolg. Die richtige Geschäftsidee, guter Kalkulation und effizientem Standortmanagement wirkt sich lohnen. Die Rentabilität hängt stark von Marge, Frequenz und Positionierung ab. Wer Nischen erkennt, Kundenbedürfnisse versteht und hochwertiges Streetfood anbietet, hat gute Chancen.
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