Der KlimaTeller: Ein Schritt in Richtung nachhaltiger Gastronomie
Der KlimaTeller, gegründet im Jahr 2011, hat sich als ein bedeutendes Konzept für nachhaltige Ernährung durch die Gastronomie etabliert. Seine Grundidee: Gerichte, die als KlimaTeller ausgewiesen sind, verursachen mindestens 50 % weniger CO₂-Emissionen als vergleichbare Standardgerichte. Diese Berechnung basiert auf einer ganzheitlichen Betrachtung des Lebenszyklus der Zutaten – von der Produktion auf dem Feld bis zur Zubereitung in der Küche.
Die innovative KlimaTeller-App, eingeführt 2018, erleichtert es Gastronomen und Verbrauchern, die Klimaauswirkungen einzelner Gerichte zu messen und zu reduzieren. Mit dieser Entwicklung hat sich der KlimaTeller von einer reinen Idee zu einem praktikablen Werkzeug entwickelt, das Nachhaltigkeit in den Alltag der Gastronomie bringt.
Die Idee hinter dem KlimaTeller
Die Initiative basiert auf wissenschaftlichen Erkenntnissen zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen in der Lebensmittelproduktion. Besonders die Wahl pflanzlicher Zutaten und die Vermeidung ressourcenintensiver Produkte wie Rindfleisch spielen eine zentrale Rolle. KlimaTeller-Gerichte setzen auf saisonale, regionale und umweltfreundlich produzierte Zutaten, die – im Zeichen der Nachhaltigkeit – weniger Energie und Ressourcen benötigen.
Um die CO₂-Einsparungen zu berechnen, werden Faktoren wie Transportwege, Anbaumethoden und Lagerung berücksichtigt. Hierbei greift die KlimaTeller-App auf die Datenbank von Eaternity, einem führenden Anbieter für Lebenszyklusanalysen von Lebensmitteln, zurück.
Fortschritte seit 2018
Mit der Einführung der App im Jahr 2018 hat sich die Nutzung des KlimaTellers stark verbreitet. Bis Ende 2023 sind mehr als 500 Restaurants in Deutschland überzeugt worden, das Konzept in ihre Speisekarten zu integrieren. Laut einer Analyse der Initiative wurden bis 2024 rund 2 Millionen KlimaTeller-Gerichte serviert, wodurch insgesamt über 25.000 Tonnen CO₂ eingespart wurden.
Die App ermöglicht Gastronomen:
- Gerichte zu analysieren und zu optimieren, um sie klimafreundlicher zu gestalten.
- Ihre Gäste durch klare Informationen zu den Umweltvorteilen der Gerichte zu sensibilisieren.
- Die CO₂-Bilanz ihrer Speisekarte über das Jahr hinweg zu verbessern.
Ein weiterer Meilenstein war die Integration von Funktionen, die den gesamten Einkaufsprozess der Restaurants nachhaltiger gestalten. Gastronomen können mithilfe der App regionale und saisonale Bezugsquellen finden, um die CO₂-Bilanz sowie die Frische und Qualität der Zutaten zu verbessern.
Vorreiter in der Gastronomie
Einige deutsche Restaurants und Ketten haben sich frühzeitig der KlimaTeller-Idee verschrieben:
Vapiano: Die beliebte Kette bietet seit 2019 spezielle KlimaTeller-Pasta an, die hauptsächlich auf saisonalem Gemüse basiert.
Hans im Glück: Die Burgerkette hat pflanzenbasierte Burger entwickelt, die als KlimaTeller ausgezeichnet sind.
Café Katzentempel: Dieses vegane Café setzt in allen Filialen auf KlimaTeller-Gerichte, die durch regionale Bio-Produkte geprägt sind.
Darüber hinaus unterstützen Universitätsmensen wie die in Freiburg oder Göttingen das Konzept, indem sie regelmäßig klimafreundliche Speisen anbieten. Auch in Kantinen großer Unternehmen wie Siemens und SAP wurden KlimaTeller-Gerichte erfolgreich eingeführt, was zur weiteren Verbreitung beiträgt.
Zahlen und Fakten
- Einsparungspotenzial: Laut der Initiative kann ein Restaurant durch die Integration von KlimaTellern in seine Speisekarte jährlich bis zu 10 Tonnen CO₂ einsparen.
- Verbreitung: Bis 2024 haben sich insgesamt 250 Städte und Gemeinden in Deutschland mit lokalen Partnerrestaurants dem Konzept angeschlossen.
- Bewusstsein der Gäste: Eine Umfrage aus dem Jahr 2023 zeigt, dass 75 % der Gäste von KlimaTeller-Restaurants angaben, durch die klare Kennzeichnung bewusster zu wählen.
- Wachstumszahlen: Zwischen 2020 und 2024 stieg die Anzahl der teilnehmenden Restaurants um durchschnittlich 25 % pro Jahr.
Der KlimaTeller als Zukunftsmodell
Der KlimaTeller weist ökologisches und wirtschaftliches Potenzial auf. Restaurants, die KlimaTeller-Gerichte anbieten, berichten von einer stärkeren Kundenbindung und positiver Resonanz in sozialen Medien. Der Fokus auf Nachhaltigkeit und Transparenz entspricht den Werten der jüngeren Generation, die zunehmend klimabewusst konsumiert.
Darüber hinaus haben Restaurants die Möglichkeit, durch den KlimaTeller von Förderprogrammen zu profitieren, die nachhaltige Projekte in der Gastronomie unterstützen. Bislang wurden über 5 Millionen Euro an Fördergeldern vergeben, um die Implementierung des KlimaTellers in kleinen und mittelständischen Betrieben zu erleichtern.
Mit der steigenden Nachfrage nach nachhaltigen Lösungen in der Gastronomie hat der KlimaTeller das Potenzial, ein Standard in deutschen Restaurants zu werden. Die Initiative plant, bis 2025 über 1.000 Partnerrestaurants zu gewinnen und weitere Funktionen in die App zu integrieren, wie beispielsweise Tipps zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen. Zudem ist eine internationale Expansion in Nachbarländer wie Österreich und die Schweiz geplant.
KlimaTeller: Nachhaltigkeit auf dem Teller
Mit dem KlimaTeller lassen sich Gastronomie und Umweltschutz erfolgreich kombinieren. Mit seiner klaren Zielsetzung, dem einfachen Ansatz sowie der praktischen App hat er zur CO₂-Reduktion beigetragen und das Bewusstsein für nachhaltige Ernährung gestärkt. Für Restaurants ist der KlimaTeller bietet sich die Chance, aktiv zum Klimaschutz beizutragen und ihre Gäste für nachhaltige Speisen zu begeistern.
In einer Zeit, in der Nachhaltigkeit zunehmend zur gesellschaftlichen Verpflichtung wird, ist der KlimaTeller ein Schlüsselkonzept, um die Gastronomie auf einen klimafreundlichen Kurs zu bringen.
Zusätzliche Informationen
- Der Ursprung des KlimaTellers und die Zugang zur App
- Ernährung und Klimaschutz – Fünf Klimatipps fürs Essen und Trinken