Montag, April 21, 2025
info@hoga.careers

Goldgrube Grenzregionen: Warum die Gastronomie hier boomt

Goldgrube Grenzregionen: Warum die Gastronomie hier boomtGoldgrube Grenzregionen: Warum die Gastronomie hier boomt

Standortvorteile für Gastronomie an deutschen Ländergrenzen

Die Gastronomie der Grenzregionen Schweiz/Deutschland, Österreich/Deutschland, Frankreich/Deutschland, Belgien/Deutschland, Niederlande/Deutschland und Dänemark/Deutschland weisen einzigartige Standortvorteile auf. Diese strategischen Marktvorteile bieten vielfältige Vorteile, wie wirtschaftliche und kulturelle Faktoren.

In den letzten fünf Jahren haben sich sowohl die Inflationsraten, als auch die Preise im Lebensmittelkorb sowie die durchschnittlichen Menükosten signifikant zum Vorteil der deutschen Gastronomie entwickelt, was die Attraktivität und Wirtschaftlichkeit der Grenzregionen als Standortvorteile positiv beeinflusst haben.

Wirtschaftliche Faktoren: Inflation und Preisentwicklung

Die Inflationsentwicklung in Europa hat sich in den letzten fünf Jahren je nach Land verschieden entwickelt. Während Deutschland und die Niederlande eine durchschnittliche Inflationsrate von 2-3 % verzeichneten, lagen die Raten in der Schweiz und Dänemark höher, mit Spitzenwerten von bis zu 4 %. Dies wirkt sich direkt auf die Preise für Lebensmittel und Dienstleistungen aus.

Ein Vergleich des Lebensmittelkosten zeigt, dass der Lebensmittelkorb in Deutschland im Durchschnitt erheblich günstiger ist als in seinen Nachbarländern. In der Schweiz sind Lebensmittel bis zu 60 % teurer. Aus diesem Grunde kaufen und speisen viele Schweizer Kunden in grenznahen deutschen Supermärkten und Restaurants. Ähnlich verhält es sich mit Frankreich, wo die Preise rund 20 % über denen in Deutschland liegen. Diese Preisunterschiede machen grenznahe Gastronomiebetriebe für Gäste aus dem Ausland attraktiv.

Durchschnittliche Menükosten – ein Vergleich

Ein wichtiger Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit grenznaher Gastronomiebetriebe sind die durchschnittlichen Menükosten. In Deutschland liegt der Preis für ein Standard-Menü in einem Restaurant bei 12-15 Euro, während in der Schweiz ein vergleichbares Angebot 25-30 Euro kostet. In Frankreich und Österreich bewegen sich die Preise im Bereich von 15-20 Euro, in Belgien und den Niederlanden sind es 18-22 Euro. Diese Preisdifferenzen locken ausländische Gäste in deutsche Grenzregionen, wo sie ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis finden.

Steuerliche Vorteile und Arbeitskosten

Neben den Preisvorteilen bieten Grenzstandorte auch steuerliche Vorteile. Deutschland hat im Vergleich zu seinen Nachbarländern eine moderate Mehrwertsteuer für die Gastronomie, die in den letzten Jahren bei 7 % für Speisen lag. In der Schweiz beträgt die Mehrwertsteuer 8,1 % (für die meisten Produkte), in Frankreich 10 % und in Dänemark 25 %.

Ein besonderer Vorteil ergibt sich für Schweizer Kunden, da die Schweiz nicht Teil der EU-Zollunion ist. Schweizer Konsumenten können sich bei Einkäufen in Deutschland die Mehrwertsteuer zurückerstatten lassen, was zusätzliche finanzielle Anreize schafft. Der Vorteil MwSt.-freier Einkäufe in der EU macht Deutschland für Schweizer als Einkaufs-, und Gastronomieziel äußerst attraktiv.

Zudem sind die Arbeitskosten in Deutschland oft tiefer als in den Nachbarländern. Dies erlaubt es deutschen Gastronomiebetrieben, ihre Produkte zu konkurrenzfähigen Preisen anzubieten und gleichzeitig eine hohe Qualität zu liefern. Die Kombination aus günstigen Lebenshaltungskosten und niedrigeren Löhnen macht es für ausländische Touristen attraktiv, grenznahe deutsche Restaurants aufzusuchen.

Kulturelle Vielfalt und Tourismus

Ein weiterer Standortvorteil ist die kulturelle Vielfalt der Grenzregionen. Deutsche Grenzorte wie Konstanz an der Schweizer Grenze, Aachen an der belgischen Grenze oder Kehl an der französischen Grenze ziehen Touristen aus den Nachbarländern an. Die Gastronomie profitiert von der Mischung aus regionaler und internationaler Küche, die ein breites Publikum anspricht.

Darüber hinaus spielen lokale Märkte und Feste eine wichtige Rolle. Beispielsweise lockt das Oktoberfest in grenznahen Regionen wie Bayern viele österreichische und schweizerische Besucher an. Diese Veranstaltungen bieten der Gastronomie zusätzliche Umsatzpotenziale.

Logistische Vorteile und Einkaufsströme

Grenzregionen profitieren von guten logistischen Anbindungen. Die Nähe zu Autobahnen, Flughäfen und Bahnhöfen erleichtert die Lieferung von frischen Lebensmitteln und anderen Ressourcen. Gleichzeitig fördern Einkaufsströme aus Nachbarländern Umsätze in der deutschen Gastronomie.

Herausforderungen und Chancen

Obwohl die Vorteile überwiegen, stehen grenznahe Gastronomiebetriebe vor Herausforderungen. Dazu gehören wirtschaftliche Entwicklungen der Nachbarländer, Wechselkursschwankungen zum Euro, unterschiedliche Regulierungsvorschriften und der Fachkräftemangel. Doch diese Hindernisse können durch grenzüberschreitende Kooperationen, gezielte Marketingstrategien und attraktive Arbeitsbedingungen kompensiert werden.

Kulinarische Vielfalt trifft Kostenbewusstsein: Die Standortvorteile der Grenzregionen

Die Gastronomie in Grenzregionen profitiert von zahlreichen Standortvorteilen wie günstigen Preisen, kultureller Vielfalt und logistischen Vorteilen. Preisunterschiede, steuerliche Vorteile und die hohe Kaufkraft der Nachbarn aus der Schweiz, Frankreich oder Österreich machen deutsche Grenzregionen zu einem attraktiven Ziel für Gastronomiebesuche. Mit gezielten Strategien profitieren diese Betriebe langfristig von ihrer einzigartigen Lage und behaupten sich erfolgreich am Markt.

EU-Schlüsselindikatoren: Preisentwicklung in den EU-Staaten

Redaktion
Die Redaktion von HoGa Careers ist Ihr zuverlässiger Partner für News und Jobinserate in der Hotellerie und Gastronomie. Wir bieten Ihnen täglich aktuelle Stellenangebote und nützliche Infos aus den HoGa-Branchen.