Grüne Sterne statt Haube: Guide Michelin prämiert zukunftsfähige Gastronomie
Im Jahr 2020 erweiterte der Guide Michelin sein Bewertungssystem um eine neue Auszeichnung: den „Grünen Stern“. Diese Auszeichnung widmet sich explizit dem Thema Nachhaltigkeit und hebt Restaurants hervor, die sich durch ihr vorbildliches Engagement für Umwelt- und Sozialbelange auszeichnen.
Die Liste der Restaurants mit „Grünen Sternen“ in Deutschland umfasst bereits (Stand Juli 2024) 72 Betriebe.
Ein Grüner Stern für nachhaltiges Engagement
Im Gegensatz zu den traditionellen Michelin-Sternen, die die Qualität der Küche bewerten, fokussiert sich der „Grüne Stern“ auf die gesamte Philosophie und Betriebsführung eines Restaurants.
Inspektoren des Guide Michelin bewerten verschiedene Aspekte, die den nachhaltigen Ansatz des Restaurants belegen:
Regionale und saisonale Zutaten: Bevorzugung von Produkten aus der näheren Umgebung und der Saison, um Transportwege zu minimieren, die Umwelt zu schonen und die regionale Wirtschaft zu unterstützen.
Ressourcenschonung: Implementierung effizienter Prozesse und nachhaltiger Alternativen, um Abfall, Energie- und Wasserverbrauch zu reduzieren.
Tierwohl: Verwendung von Fleisch und Fisch aus artgerechter Haltung sowie die Berücksichtigung vegetarischer und veganer Optionen.
Soziale Verantwortung: Faire Arbeitsbedingungen, Förderung lokaler Gemeinschaften und ethische Beschaffungspraktiken.
Kriterien für die Vergabe der Auszeichnung der Nachhaltigkeit durch Guide Michelin
Die Vergabe der „Grünen Sterne“ erfolgt durch geschulte Michelin-Inspektoren, die neben dem kulinarischen Erlebnis die nachhaltigen Bemühungen des Restaurants genauestens unter die Lupe nehmen. Dabei stützen sie sich auf ein umfassendes Kriterienset, das verschiedene Bereiche abdeckt.
Neben den genannten Kriterien berücksichtigt Guide Michelin zusätzliche Aspekte bei der Bewertung der Gastronomie-Betriebe:
Konzept der Nachhaltigkeit: Entwicklung und Umsetzung einer klar definierten Nachhaltigkeitsstrategie, die alle Bereiche des Restaurants umfasst.
Transparenz: Offene Kommunikation der nachhaltigen Aktivitäten gegenüber Gästen und der Öffentlichkeit.
Kontinuierliche Verbesserung: Ständiges Bemühen um die Optimierung der Nachhaltigkeitsleistungen.
Der „Grüne Stern“, Auszeichnung mit Vorbildcharakter
Die Auszeichnung der Nachhaltigkeit durch Guide Michelin formiert keine Rangliste, sondern würdigt die vielfältigen Ansätze zur Nachhaltigkeit in der Gastronomie. Alle Restaurants, die diese Auszeichnung erhalten, leisten einen wertvollen Beitrag zu einer zukunftsfähigen Branche.
Beispiele für ausgezeichnete Restaurants in Deutschland
Obwohl es sich beim „Grünen Stern“ nicht um eine Rangliste handelt, nachfolgend drei Beispiele von Restaurants, die sich durch ihr besonderes Engagement für Nachhaltigkeit auszeichnen:
1. Gut Lärchenhof (Kreuztal)
Der Gut Lärchenhof im Siegerland überzeugt mit einem ganzheitlichen Nachhaltigkeitskonzept, das von der Verwendung regionaler und saisonaler Bio-Produkte bis hin zur Energiegewinnung aus Photovoltaik reicht.
2. Lafite (Berlin)
Das Lafite in Berlin setzt auf urbane Landwirtschaft und betreibt einen eigenen Dachgarten, um frische Kräuter und Gemüse für seine kreative Küche anzubauen.
3. HORVÁTH (Berlin)
Das Restaurant HORVÁTH in Berlin zeichnet sich durch ein ausgeklügeltes System zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung sowie die Verwendung regionaler und saisonaler Zutaten aus.
Kulinarischer Genuss mit gutem Gewissen: Guide Michelin führt Gäste zu nachhaltigen Restaurants
Guide Michelin erkennt die Zeichen der Zeit: Kulinarischer Genuss mit gutem Gewissen
Die „Grünen Sterne“ des Guide Michelin etablieren sich als wichtige Auszeichnung für eine zukunftsorientierte Gastronomie. Sie lenken die Aufmerksamkeit auf Restaurants, die sich aktiv für Umwelt- und Sozialbelange einsetzen und zu einem nachhaltigen Wandel in der Branche inspirieren.
Guide Michelin Grüne Sterne: https://guide.michelin.com/de/de/article/sustainable-gastronomy/was-ist-der-grune-michelin-stern