Die hohe Zahl von Ausbildungsabbrüchen schreit nach Lösungen
Der Berufsbildbericht 2023 des bmbf bezieht sich auf Berufsabbrüche der Berufsbildung in 2021 und berichtet von „Deutlich mehr Ausbildungsabbrüchen im Jahr 2021.“ So sollen 2021 bundesweit 141.207 Ausbildungsverträge vorzeitig beendet worden sein. Die Vertragslösungsquote in der dualen Berufsbildung erreichte damit 26,7 %, was einem Anstieg von 1,6 Prozentpunkten im Vergleich zu 2020 entspricht. Die Quote ist im ersten Pandemiejahr 2020 gesunken, erreichte jedoch wieder fast das Niveau von 2019 (26,9 %).
Beispiel Hotellerie und Gastronomie: Die Branche kämpft gegen überproportional hohe Ausbildungs-Vertragsauflösungen – die Gründe
Die Ausbildungsberufe in der Hotellerie und Gastronomie sind vielfältig und bieten gute Karrierechancen, weisen jedoch eine überdurchschnittlich hohe Abbruchquote auf. Im Mehrjahresvergleich liegt diese zwischen 12% bis 16% Prozentpunkte über dem Allgemeindurchschnitt aller Vertragsauflösungen dualer Ausbildungen in Deutschland. Die Gründe sind komplex und lassen sich auf verschiedene Faktoren zurückführen:
1) Hohe Arbeitsbelastung und lange Arbeitszeiten
Die Arbeit in der Branche ist körperlich anstrengend und mit unregelmäßigen Arbeitszeiten sowie Wochenendarbeit verbunden. Dies führt zu Stress, Erschöpfung und einem Ungleichgewicht zwischen Berufs- und Privatleben.
2) Niedrige Bezahlung
Im Vergleich zu anderen Branchen ist das Lohnniveau in der Hotellerie und Gastronomie niedriger. Für junge Menschen ein Demotivationsfaktor. Die Folge: sie suchen nach attraktiveren Alternativen mit höherem Gehalt.
3) Mangelnde Wertschätzung und Anerkennung
Die Arbeit in der Hotellerie und Gastronomie wird nicht ausreichend wertgeschätzt und anerkannt; die Auszubildenden sind enttäuscht und unzufrieden.
4) Fehlende Entwicklungsmöglichkeiten
In einigen Betrieben der Branche sehen Auszubildende begrenzte Möglichkeiten für ihre berufliche Weiterentwicklung. Dies fördert den Wunsch nach einem Wechsel in eine andere Branche mit besseren Aufstiegschancen.
5) Mangelhafte Ausbildungsqualität
In einigen Fällen bleibt die Qualität der Ausbildung hinter den Erwartungen der Auszubildenden zurück. Dies führt zu Frustration und dem Gefühl, nicht ausreichend auf die Berufstätigkeit vorbereitet zu sein.
6) Persönliche Gründe
Neben den genannten branchenbezogenen Faktoren führen persönliche Gründe zu einem Ausbildungsabbruch. Dazu gehören familiäre Probleme, Lernschwierigkeiten oder ein grundsätzlicher Wechsel der Interessen.
Die Lösung, das QuABB-Programm mit bereits 20.000 erfolgreichen Beratungsfällen
Mit dem Erreichen des 20.000sten Beratungsfalls feiert das hessische QuABB-Programm (Qualifizierte Ausbildungsbegleitung in Betrieb und Berufsschule) ein eindrucksvolles Jubiläum. Seit seiner Einführung im Jahr 2009 unterstützt QuABB erfolgreich Auszubildende, die während ihrer Ausbildung Herausforderungen bewältigen, und trägt damit maßgeblich zur Bekämpfung des Fachkräftemangels in Hessen bei.
Individuelle Unterstützung für eine sichere Zukunft
Ob fehlende Unterstützung im Betrieb, Lernprobleme oder persönliche Schwierigkeiten – die QuABB-Berater stehen den jungen Menschen zur Seite und entwickeln gemeinsam mit ihnen individuelle Lösungen, um die Ausbildung erfolgreich abzuschließen.
Weitreichende Folgen von Ausbildungsabbrüchen
Die Folgen eines Ausbildungsabbruchs sind nicht für die Betroffenen, die mit schlechteren Jobchancen und geringerem Einkommen rechnen, gravierend. Auch Unternehmen und die gesamte Gesellschaft tragen die Last: Jeder Ausbildungsabbruch kostet den Betrieb durchschnittlich 6.478 Euro und führt zu einem Verlust von Fachkräften.
Prävention und schnelle Hilfe: Erfolgsrezept von QuABB
QuABB setzt auf Prävention und schnelle Intervention. Durch Informationsmaterial und Workshops sensibilisiert das Programm alle Beteiligten für mögliche Herausforderungen während der Ausbildung. So können Probleme frühzeitig erkannt und passende Gegenmaßnahmen eingeleitet werden.
Erfolgreicher Beitrag zur Bekämpfung des Fachkräftemangels
Mit einer Erfolgsquote von 86 Prozent bei den betreuten Ausbildungen hat sich QuABB zu einem wichtigen Baustein der hessischen Bildungs- und Arbeitsmarktpolitik entwickelt. Das Programm leistet damit einen wertvollen Beitrag zur Sicherung des Fachkräftebedarfs in Hessen und zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen.
Weitere Informationen: Das QuABB-Programms (Hessen mit Erfolgsmodell gegen Ausbildungsabbrüche).