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Samstag, Dezember 14, 2024
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Hohe Ansprüche an Kochroboter in der Gastronomie

Screenshot: Kochroboter bereitet Gerichte in Hostel zu: Hostel-Inhaber Niels BattenfieldScreenshot: Kochroboter bereitet Gerichte in Hostel zu: Hostel-Inhaber Niels Battenfield

Kochroboter in der Gastronomie zunehmend gefragt

Die Gastronomiebranche steht vor einer großen Herausforderung: Es fehlt an Personal in der Küche und im Service. Viele Mitarbeitende haben während der Corona-Pandemie die Branche verlassen. Diese Lücke zwingt Gastronom*innen neue Wege zu gehen. Eine Lösung, die sich in den letzten zwei Jahren etabliert hat, sind Kochroboter. Ursprünglich in Kantinen getestet, erobern diese innovativen Helfer weitere Bereiche der Gastronomie. Auf dem gv-praxis-Branchentag im Juni 2024 in Mainz wurden die neuesten Entwicklungen vorgestellt.

Kochroboter „Robi“ erfüllte die Erwartungen nicht – aus der Traum

Ein Paradebeispiel für den Einsatz eines Kochroboters befand sich bis vor kurzem im Surf Rescue Club in Grömitz. Der liebevoll „Robi“ genannte Roboter, entwickelt vom Berliner Startup Start-up Aitme war das Herzstück der Küche. Hostel-Inhaber Niels Battenfield berichtete von der Beliebtheit von „Robi“ bei den jungen Gästen des Surf Rescue Clubs. Innerhalb weniger Minuten zauberte er eines von sechs Gerichten auf den Teller und reinigte sein Kochgeschirr eigenständig.

Laut einem Bericht des Hamburger Abendblatts schaffte es der Küchenroboter im regulären Tagesbetrieb leider nur etwa 100 der benötigten 200 Bestellungen zuzubereiten. Dieses Ergebnis lag weit unter den Erwartungen an den Kochroboter. Dabei bietet das System eine beeindruckende Auswahl von 100 Gerichten aus den verschiedensten Küchen und bereitet jedes davon in ca. fünf Minuten zu.

Das Hostel setzt auf digitale Prozesse: Vom Check-In bis zum Check-Out läuft alles automatisiert und ohne Personal – rund um die Uhr. Ergänzend können Gäste Pizza aus einem Automaten bestellen oder sich an Selbstbedienungsvitrinen mit Backwaren, Fertiggerichten und Getränken versorgen.

Kochroboter an der Autobahnraststätte: Zukunftskonzept „e-nergia“

Auch an der Autobahnraststätte Wertheim an der A3 ist ein Kochroboter im Einsatz, welcher 24/7 sechs Gerichte innerhalb weniger Minuten produziert. Holger Stromberg, der Projektentwickler des neuen Raststätten-Konzepts „e-nergia“, kombiniert innovative Gastronomie mit moderner Ladeinfrastruktur. Auf einer Fläche von 20.000 Quadratmetern entstehen 160 Ladestationen für E-Autos, sowie ein Caférestaurant in dem der Roboter rund um die Uhr Speisen zubereitet.

Neben den automatisierten Gerichten bietet das Raststätten-Team ein Frühstücks- und Abendessensangebot an, das von Mitarbeitenden betreut wird. Dieses Konzept bietet Autofahrer*innen eine Kombination aus Effizienz und Servicequalität.

Gesundheitszentrum Tübingen: Roboter ergänzt Essensangebot

Auch im Gesundheitszentrum der Uniklinik Tübingen ist ein Kochroboter im Einsatz. Seit Ende Mai 2024 bietet dieser fünf verschiedene Gerichte an – für Mitarbeitende und externe Gäste, bei einer Kapazität bis zu 150 Gerichten pro Stunde. Die Preise liegen zwischen 6,00 und 8,70 Euro (alle Gäste bezahlen den gleichen Preis). Die Zubereitungszeit der Gerichte beträgt drei bis sieben Minuten. Für Reinigung und Befüllung ist lediglich eine Stunde pro Tag eingeplant.

Angeboten werden Gerichte aus der asiatischen Küche, wie Tandoori Chicken oder Kichererbsen-Erdnuss-Curry, aus der deutschen Küche, darunter Linsen mit Spätzle oder Hühnerfrikassee, sowie italienische Spezialitäten wie verschiedene Pasta-Variationen. Ergänzt wird das Angebot durch Street Food-Kreationen, wie moderne Interpretationen von Döner oder Currywurst, und eine Auswahl an Salaten. Mindestens ein Gericht pro Tag ist immer pflanzlich.

Das Gemüse für die Zubereitung stammt von einem regionalen Lieferanten, wobei besonderer Wert auf Saisonalität gelegt wird. Dadurch entsteht ein deutlich reduzierter CO2-Fußabdruck im Vergleich zu herkömmlichen Speiseplänen.

Automatisierung als Antwort auf den Personalmangel

Kochroboter sind seit etwa zwei Jahren ein fester Bestandteil der Gastronomielandschaft in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Vor allem in Kantinen der Gemeinschaftsgastronomie haben sich  vollautomatische Kochstationen bewährt. Sie entlasten das Personal, federn Nachfragespitzen ab und ergänzen das Speisenangebot.
Angesichts des anhaltenden Fachkräftemangels sehen Branchenvertreter*innen großes Potenzial für diese Technologie. Kochroboter könnten sich langfristig als wichtige Unterstützung etablieren und beitragen, die Gastronomie auch in Zeiten von Personalknappheit wettbewerbsfähig zu halten.

Roboter am Herd: Schnell, effizient, zuverlässig

Die Integration von Robotertechnologie in die Gastronomie kann helfen, Engpässe zu überwinden und neue Geschäftsmöglichkeiten eröffnen. Die Synergie zwischen Mensch und Maschine dürfte zu einem effizienteren Betrieb und einer höheren Gästezufriedenheit führen. Während das menschliche Element im Service (noch) gebraucht wird, steigern Automatisierungen und digitale Lösungen die Effizienz und Flexibilität der Gastronomie. So setzt die Branche verstärkt auf eine digitale Transformation, um den Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft gewappnet zu sein.

Innovative Technik und neue Geschäftsmöglichkeiten für das Gastgewerbe

Die Digitalisierung und Automatisierung schreitet in der Gastronomie weiter voran. Kochroboter wie „Robi“ sind technische Helfer und Symbole für innovative Lösungen in einer herausfordernden Zeit. Ob in Hostels, Raststätten oder Kantinen, die stählernen Küchenassistenten zeigen, wie Technologie den gastronomischen Alltag revolutionieren.
Die Integration von Robotertechnologie in die Gastronomie kann helfen, Engpässe zu überwinden und neue Geschäftsmöglichkeiten eröffnen. Die Synergie zwischen Mensch und Maschine dürfte zu einem effizienteren Betrieb und einer höheren Gästezufriedenheit führen. So setzt die Branche verstärkt auf eine digitale Transformation, um den Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft gewappnet zu sein.