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Hotellerie und Gastronomie: Wertschöpfung und MWSt.-Sätze in der Dach-Region

Hotellerie und Gastronomie: Wertschöpfung und MWSt.-Sätze in der Dach-RegionHotellerie und Gastronomie: Wertschöpfung und MWSt.-Sätze in der Dach-Region

Länderspezifische Besonderheiten zum Schutz und Föderung des Inland-Tourismus in der DACH-Region

Obwohl die Grundstruktur der Wertschöpfungskette in allen drei Ländern ähnlich ist, zeigen sich länderspezifische Unterschiede und Besonderheiten:

• Deutschland: Deutschland legt großen Wert auf eine breite Palette gastronomischer Angebote, von traditionellen Biergärten bis zu internationalen Spitzenrestaurants. Der Geschäftstourismus spielt eine bedeutende Rolle, und viele Hotels sind auf Konferenzen und Geschäftstreffen spezialisiert.
• Österreich: In Österreich spielt der Tourismus eine wichtige Rolle, mit einem starken Fokus auf Ski- und Alpentourismus. Die Hotellerie und Gastronomie sind stark auf saisonale Schwankungen eingestellt. Regionale und saisonale Produkte sind von großer Bedeutung, und es gibt viele familiengeführte Betriebe.
• Schweiz: Die Schweiz ist bekannt für ihre hohe Servicequalität und Luxusangebote in der Hotellerie. Der Wintertourismus in den Alpen ist ein wesentlicher Bestandteil der Branche. Die Schweizer Gastronomie zeichnet sich durch eine starke Fokussierung auf traditionelle und regionale Küche aus.

Entwicklung des Tourismus der Dach-Region von 2019 – 2023

Deutschland: Bonn mit knallharten Entscheidung zur Erhöhung der MWSt. auf den Vor-Covid Stand

Die Mehrwertsteuersätze für Hotellerie und Gastronomie in Deutschland wurden seit 2019 mehrfach angepasst, insbesondere aufgrund der COVID-19-Pandemie. Vor der Pandemie galt eine ermäßigte MWSt. von 7% für Übernachtungen und 19% für im Restaurant verzehrte Speisen. Während der Pandemie wurden die Sätze temporär gesenkt, wobei ein ermäßigter MWSt.-Satz von 5% für alle Speisen in Restaurants eingeführt wurde. Ab 2021 wurden die Mehrwertsteuersätze schrittweise angehoben, wobei der ermäßigte Satz für Speisen in Restaurants bis Ende 2023 verlängert wurde. Ab 2024 gilt der reguläre Satz von 19% für im Restaurant verzehrte Speisen inkl. Frühstück bei Übernachtungen, während der ermäßigte Satz von 7% für Übernachtungen bestehen bleibt.

Entwicklung von Hotellerie und Gastronomie von 2019 – 2023 in Deutschland

2019: Die Hotellerie und Gastronomie in Deutschland trugen erheblich zur Wirtschaft bei, mit hohen Umsätzen und Beschäftigungszahlen. Der Tourismus war ein wichtiger nationaler und international Wirtschaftszweig.
2020: Die Pandemie führte zu einem starken Rückgang der wirtschaftlichen Aktivität in der Branche. Hotels und Restaurants waren stark betroffen, und viele Betriebe mussten um staatliche Unterstützung bitten, um zu überleben.
2021: Eine langsame Erholung begann, unterstützt durch staatliche Hilfsprogramme und eine wachsende Impfquote. Während die Inlandsnachfrage stieg blieben internationale Reisen begrenzt.
2022: Mit der Aufhebung vieler Reisebeschränkungen und einer zunehmenden Rückkehr internationaler Touristen begann die Branche, sich stärker zu erholen. Die Umsätze und die Wertschöpfung nahmen zu, erreichten noch nicht das Niveau von 2019.
2023: Die Branche erholte sich weiter, wobei die Touristenzahlen und die wirtschaftliche Aktivität nahezu das Vorkrisenniveau erreichten. Die Wertschöpfung in der Hotellerie und Gastronomie stabilisierte sich und wuchs weiter.

Wertschöpfung von Hotellerie und Gastronomie in Deutschland

2019: Die Wertschöpfung der Hotellerie und Gastronomie betrug 90 Milliarden Euro.
2020: Rückgang auf 50-55 Mrd. Euro.
2021: Erholung auf 60-65 Mrd. Euro.
2022: Weitere Erholung auf 75-80 Mrd. Euro.
2023: Annähernd das Vorkrisenniveau mit 85-90 Mrd. Euro.

Österreichische Regierung fördert den Inlandstourismus substanziell

In Österreich hat sich die Mehrwertsteuer in der Hotellerie und Gastronomie in den letzten Jahren verändert. Während der COVID-19-Pandemie wurde der MWSt.-Satz auf Speisen in der Gastronomie temporär von 10% auf 5% gesenkt, um die Branche zu unterstützen. Diese Maßnahme war ursprünglich bis Ende 2021 befristet und bis Ende 2022 verlängert. Seit Januar 2023 gilt der reguläre ermäßigte Steuersatz von 10% für Speisen in Restaurants. Für Übernachtungen in Hotels liegt die ermäßigte MWSt. in Österreich ebenfalls bei 10%. Ziel dieser Anpassung war die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Hotellerie und Gastronomie im internationalen Vergleich.

Entwicklung von Hotellerie und Gastronomie von 2019 – 2023 in Österreich

2019: Vor der Pandemie hatten die Hotellerie und Gastronomie in Österreich einen starken wirtschaftlichen Einfluss. Die Branche trug erheblich zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei und beschäftigte viele Menschen.
2020: Die COVID-19-Pandemie führte zu einem drastischen Einbruch in der Branche. Lockdowns, Reisebeschränkungen und strenge Hygienemaßnahmen führten zu einem Rückgang der Gästezahlen und Umsätze. Viele Betriebe stellten vorübergehend oder dauerhaft den Betrieb ein.
2021: Die Branche begann sich langsam zu erholen, unterstützt durch staatliche Hilfsprogramme und eine zunehmende Impfquote. Inlandsreisen nahmen zu, während der internationale Tourismus schwach blieb.
2022: Mit der weiteren Lockerung der Reisebeschränkungen und einer Rückkehr der internationalen Touristen verzeichnete die Branche eine deutliche Erholung. Der Umsatz und die Wertschöpfung stiegen, erreichten noch nicht das Vorkrisenniveau.
2023: Die Erholung setzte sich fort, mit einem Anstieg der Touristenzahlen und einer Stabilisierung der Branche. Die Wertschöpfung in der Hotellerie und Gastronomie erreichte nahezu das Niveau von 2019.
Wertschöpfungskette von Hotellerie und Gastronomie

Wertschöpfung von Hotellerie und Gastronomie in Österreich

2019: Die Wertschöpfung der Hotellerie und Gastronomie betrug 20 Mrd.
2020: Starker Rückgang auf 10-12 Mrd. Euro.
2021: Langsame Erholung auf 14-16 Mrd. Euro.
2022: Weiterer Anstieg auf 17-19 Mrd. Euro.
2023: Nahezu Erreichen des Vorkrisenniveaus mit 19-20 Mrd. Euro.

Schweizer Regierung schützt die Beherbergungs-Branche als wichtigen Wirtschaftsfaktor

Seit 2019 galt in der Schweiz für Übernachtungsleistungen ein reduzierter Mehrwertsteuersatz von 3.7% und für gastronomische Dienstleistungen ein regulärer MWSt.-Satz von 7.7%. Während der COVID-19-Pandemie blieben diese Sätze unverändert. Der Hotellerie und Gastronomie wurde mit finanziellen Hilfsprogrammen in Form von verzinsbaren Darlehen unter die Arme gegriffen. Ab 2024 wurde die MWSt. von 7,7% auf 8,1% erhöht und der reduzierte Mehrwertsteuersatz für Übernachtungen – inkl. Frühstück, auch wenn dieses auf der Kundenrechnung separat ausgewiesen wird – (von 3,7%) auf 3.8% angepasst und der reguläre Satz für gastronomische Dienstleistungen auf den Normalsatz auf 8.1% angehoben. Der Sondersatz für Beherbergungsleistungen wurde vom Parlament im Sommer 2017 zum Schutz des Tourismus um 10 Jahre (bis am 31. Dezember 2027) verlängert.

Wertschöpfung von Hotellerie und Gastronomie in der Schweiz

2019: Die Wertschöpfung der Hotellerie und Gastronomie betrug 20 Mrd. Euro
2020: Starker Rückgang auf 11-13 Mrd. Euro
2021: Langsame Erholung auf 14-16 Mrd. Euro
2022: Weiterer Anstieg auf 17-18 Mrd. Euro
2023: Nahezu Erreichen des Vorkrisenniveaus mit 19-20 Mrd. Euro

Beherbergungs- und Gastronomie-Branche, wichtiger Teil der Wirtschaft in der DACH-Region
Die Wertschöpfungskette der Hotellerie und Gastronomie in Deutschland, Österreich und der Schweiz umfasst die Beschaffung, Produktion und Dienstleistungserbringung, Vertrieb und Marketing, Endkundeninteraktion sowie nachgelagerte Aktivitäten wie Kundenfeedback und Nachhaltigkeitsinitiativen. Diese Schritte sind entscheidend, um qualitativ hochwertige Dienstleistungen zu bieten und die Wettbewerbsfähigkeit der Branche zu gewährleisten. Trotz ähnlicher Strukturen gibt es länderspezifische Besonderheiten, die die Art und Weise beeinflussen, wie diese Kette in jedem Land umgesetzt wird.

BMF-Informationen zu Änderungen der Mehrwertsteuersätze und steuerlichen Regelungen, sowie offizielle Ankündigungen und Gesetzestexte: BMF – Mehrwertsteuer.

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