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Samstag, September 14, 2024
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Hotels vs. Airbnb: Tradition schlägt Trend

Hotels vs. Airbnb: Tradition schlägt TrendHotels vs. Airbnb: Tradition schlägt Trend

Die Reise- und Beherbergungsbranche in Deutschland hat in den letzten Jahren erhebliche Veränderungen erfahren. Mit dem Aufstieg von Plattformen wie Airbnb stehen traditionelle Hotels vor neuen Herausforderungen. Dieser Bericht beleuchtet die Umsatz- und Preisentwicklungen von Airbnb und Hotels in Deutschland von 2019 bis 2024 und gibt einen umfassenden Überblick über die Marktentwicklungen.

Umsatzentwicklung: Airbnb vs. Hotels in Deutschland

Airbnb: Steigende Umsätze trotz Pandemie

Airbnb hat sich in Deutschland seit seiner Einführung als eine beliebte Alternative zu traditionellen Hotels etabliert. Beim Aufkommen der Plattform hat es Reisenden ermöglicht, einzigartige Unterkünfte zu günstigeren Preisen zu buchen. Die Umsatzentwicklung von Airbnb spiegelt die wachsende Beliebtheit der Plattform wider.

  • 2019: Airbnb erzielte in Deutschland einen Umsatz von 187 Millionen Euro. Die Plattform baute ihre Präsenz weiter aus und zog Nutzer an, welche die Vorteile der Kurzzeitvermietung schätzen.
  • 2020: Durch die COVID-19-Pandemie sank der Umsatz auf 100 Millionen Euro. Reisebeschränkungen und Lockdowns führten zu einem starken Rückgang der Buchungen.
  • 2021: Mit der schrittweisen Erholung der Reisebranche stieg der Umsatz auf 150 Millionen Euro. Viele Reisende bevorzugten private Unterkünfte gegenüber Hotels, was Airbnb begünstigte.
  • 2022: Der Umsatz stieg weiter auf 240 Millionen Euro. Besonders die Nachfrage nach Ferienwohnungen in ländlichen Gebieten und kleineren Städten wuchs.
  • 2023: Der Umsatz erreichte 300 Millionen Euro, da Airbnb seine Position auf dem deutschen Markt festigte und die Nachfrage nach einzigartigen Unterkünften weiter zunahm.
  • Prognose für 2024*: Der prognostizierte Airbnb Jahresumsatz in Deutschland steht bei 350 Millionen Euro. Die Plattform profitiert weiterhin von der steigenden Beliebtheit und der sich verändernden Reisegewohnheiten.

Hotels: Langsame Erholung nach pandemiebedingtem Einbruch

Die Hotelbranche in Deutschland, traditionell eine der Säulen des Tourismus, sah sich in den letzten Jahren großen Herausforderungen gegenüber. Die Pandemie hatte einen massiven Einfluss auf die Umsätze und die Branche zeigt Anzeichen der Erholung.

  • 2019: Der Umsatz der Hotelbranche in Deutschland lag bei 32,5 Milliarden Euro. Dies war ein starkes Jahr für die Hotels, die sowohl von Geschäfts- und von Freizeitreisenden profitierten.
  • 2020: Die Pandemie führte zu einem drastischen Umsatzrückgang auf 17,2 Milliarden Euro. Hotels mussten mit Lockdowns und Reisebeschränkungen umgehen, was zu massiven Einbußen führte.
  • 2021: Mit einer langsamen Erholung der Reisebranche stieg der Umsatz auf 22,6 Milliarden Euro. Besonders inländische Reisen trugen zur Wiederbelebung des Marktes bei​.
  • 2022: Der Umsatz der Hotels in Deutschland stieg weiter und erreichte 25 bis 27 Milliarden Euro. Die Hotels investierten verstärkt in Hygienemaßnahmen und digitale Dienstleistungen, um die Gäste zurückzugewinnen.
  • 2023: Der Umsatz näherte sich mit 29 Milliarden Euro dem Niveau von vor der Pandemie. Die Rückkehr des internationalen Tourismus spielte eine wichtige Rolle.
  • Prognose für 2024*: Die bisherigen Umsätze der Hotels in Deutschland bis Juni 2024 lassen auf einen Jahresumsatz von 31 Milliarden Euro schliessen. Die Branche zeigt sich widerstandsfähig und setzt auf innovative Lösungen, um den veränderten Anforderungen der Gäste gerecht zu werden.

Preisentwicklung: Airbnb vs. Hotels in Deutschland

Die Preisentwicklung bei Airbnb zeigt, wie die Plattform auf Marktveränderungen reagiert und flexibel bleibt.

  • 2019: Der durchschnittliche Preis pro Nacht / Zimmerpreis auf Airbnb lag bei 85 Euro. Airbnb bot eine preiswerte Alternative zu Hotels, was zur Attraktivität der Plattform beitrug.
  • 2020: Die Preise fielen leicht auf 80 Euro pro Nacht, da viele Gastgeber ihre Preise senkten um trotz der unsicheren Lage Buchungen zu erhalten.
  • 2021: Mit der Rückkehr der Reisenden stiegen die Preise auf 90 Euro pro Nacht. Besonders begehrte Unterkünfte in beliebten Urlaubsregionen sahen einen Preisanstieg.
  • 2022: Ein deutlicher Anstieg brachte den durchschnittlichen Zimmerpreis auf 110 Euro pro Nacht. Die hohe Nachfrage nach privaten Unterkünften in ländlichen Gebieten, trug zu diesem Anstieg bei.
  • 2023: Der durchschnittliche Preis erreichte 120 Euro pro Nacht. Airbnb profitierte weiterhin von der anhaltenden Nachfrage nach individuellen Reiseerlebnissen.
  • Prognose für 2024*: Bis Ende Jahres dürfte der durchschnittliche Zimmerpreis auf 125-130 Euro pro Nacht steigen. Airbnb wird durch weitere Innovationen und eine breitere Auswahl an Unterkünften diesen Preisanstieg fördern.

Hotels: Stabilität und moderate Preisanstiege der Zimmerpreise

Auch die Preise in der Hotelbranche haben sich in den letzten Jahren verändert, wobei die Pandemie eine zentrale Rolle spielte.

  • 2019: Der durchschnittliche Zimmerpreis in deutschen Hotels lag bei 100 Euro pro Nacht. Die stabile Nachfrage führte zu konstanten Preisen.
  • 2020: Im Zuge der Pandemie sanken die Preise auf 85 Euro pro Nacht. Viele Hotels senkten ihre Preise, um trotz der Krise Gäste zu gewinnen.
  • 2021: Die Preise stiegen zogen auf 90 Euro pro Nacht an, als die Nachfrage für Inlandsreisen, zunahm.
  • 2022: Der durchschnittliche Preis stieg auf 105 Euro pro Nacht. Hotels reagierten auf die steigenden Betriebskosten und die Rückkehr der internationalen Gäste.
  • 2023: Die Preise erreichten 110 Euro pro Nacht. Die Erholung der Branche und die anziehende Nachfrage trugen zu dieser Entwicklung bei.
  • Prognose für 2024*: Für 2024 wird ein Anstieg der Preise auf 115-120 Euro pro Nacht erwartet. Hotels setzen zunehmend auf digitale Lösungen und personalisierte Dienstleistungen, um den Erwartungen der Gäste gerecht zu werden und die Preise anzupassen.

Vergleich der Umsatzentwicklung von Airbnb und Hotels in Deutschland von 2019-2024*

Airbnb: 187 Mio. EUR, bzw. 350 Mio. EUR (+ 87,2 %)
Hotels: 32,5 Mrd. EUR, bzw. 31,0 Mrd. EUR (- 4,6 %)

Mit einem Umsatzverhältnis der Hotels zu Airbnb in Deutschland wird sich seit 2019 von 0,58 % auf 1,1 % bleibt Airbnb ein Zwerg im Übernachtungsgeschäft und bereitet dem Hotelgewerbe – im Gegensatz zu den USA – keine Kopfschmerzen.  Hotels werden durch Anpassung ihrer Dienstleistungen und Preise ihre Marktposition behaupten und sich langsam erholen.

Preissteigerungen pro Übernachtungstag in Deutschland von 2019-2024*

Airbnb: 85 EUR, bzw. 127,50 EUR (+ 50,0 %)
Hotel: 100 EUR, bzw. 117,50 EUR (+ 17,5 %)

Aufgrund der Diversität der Übernachtungsmöglichkeiten und ihrer zusammenhängenden Dienstleistungen lassen sich Hotel- und Airbnb-Übernachtungen kaum miteinander vergleichen. Airbnb profitiert von der wachsenden Nachfrage nach flexiblen und individuellen Reiseerlebnissen. Doch ist der Gast bereit, weitere Preissteigerungen durch Airbnb-Gastgeber zu akzeptieren? Das wirtschaftliche Umfeld wird Preis-/Leistungsverzerrungen durch Marktkräfte neutralisieren.

Übernachtungstrends in den USA, die nach Deutschland überschwappen dürften

Die Übernachtungspreise (pro Tag/Nacht) stiegen im gleichen Zeitraum in den USA von durchschnittlich USD 120 bis USD 180 (+ 50 %). Während sich die durchschnittlichen Hotelpreise in den USA im gleichen Zeitraum von USD 140 auf USD 180 (+ 28,5 %) stiegen. Die gestiegenen Betriebskosten für erhebliche Preisschübe bei Airbnb-Übernachtungen sorgen. Die Gastgeber profitieren seit 2020 von der steigenden Beliebtheit von «Work-from-Anywhere-Möglichkeiten» durch längere Aufenthalte durch Remote-Workers. Doch dieser Trend flacht sich ab. Remote Workers wie Vertreter der Tech-Branche, dem digitalen Marketing, Grafikdesign oder Texterstellung sind nicht ortsgebunden. Diese mieten in vermehrtem Masse möblierte Wohnungen für längere Aufenthalte oder wohnen / arbeiten im preisgünstigen Mexiko.