Sharing Economy – neue Geschäftsmodelle in Gastronomie und Hotellerie
Die Gen Z (Generation Z), geboren zwischen den späten 1990er und frühen 2010er Jahren, hat einen deutlichen Einfluss auf verschiedene Wirtschaftssektoren ausgeübt. Diese digital versierte und sozial bewusst agierende Generation prägt die Art und Weise, wie Unternehmen in der Gastronomie und Hotellerie ihre Dienstleistungen anbieten und ihre Geschäftsmodelle anpassen. Besonders die Sharing Economy, die auf dem Prinzip des gemeinsamen Nutzens von Ressourcen basiert, hat in diesen Branchen aufgrund der Vorlieben der Gen Z eine bedeutende Rolle übernommen.
Generation Z verändert Gastronomie und Hotellerie
Die Sharing Economy beschreibt ein Wirtschaftsmodell, bei dem der Zugang zu Gütern und Dienstleistungen wichtiger ist als der Besitz. Plattformen wie Airbnb, Uber oder Deliveroo sind Paradebeispiele für diesen Trend. In der Sharing Economy werden Ressourcen effizienter genutzt und ökologisch sowie ökonomisch sinnvoll sind. Für die Gen Z, die mit dem Internet aufgewachsen ist und soziale und ökologische Werte priorisiert, bietet die Sharing Economy eine attraktive Alternative zu traditionellen Konsummodellen.
Warum traditionelle Hotels mit der Generation Z Schritt halten müssen
Die Hotellerie in Deutschland steht vor Herausforderungen und Chancen durch die zunehmende Popularität von Plattformen wie Airbnb. Während traditionelle Hotels weiterhin eine zentrale Rolle spielen, bevorzugt die Gen Z zunehmend flexible, kostengünstige und erlebnisorientierte Übernachtungsangebote, die durch die Sharing Economy ermöglicht werden.
Airbnb und alternative Unterkünfte
Airbnb ist ein Paradebeispiel, wie die Sharing Economy die Hotellerie verändert hat. Gen Z-Reisende suchen nach authentischen Erlebnissen und wählen Unterkünfte, die ihnen ein Gefühl von “Zuhause” bieten. Dies bedeutet, dass sie eher bereit sind, in einer gemütlichen Wohnung im Stadtzentrum zu übernachten als in einem standardisierten Hotelzimmer. In der Folge haben viele traditionellen Hotels ihre Angebote zu diversifizieren und zu personalisieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Community-basierte Erlebnisse
Ein weiterer Aspekt, der durch die Sharing Economy gefördert wird, ist der Wunsch nach Community-Erlebnissen. Plattformen wie “Couchsurfing” oder “Workaway” bieten kostenlose oder kostengünstige Übernachtungsmöglichkeiten und die Möglichkeit, mit Einheimischen in Kontakt zu treten und das Reiseziel aus einer authentischen Perspektive zu erleben. Hotels reagieren darauf, indem sie soziale Bereiche schaffen, die den Austausch zwischen Gästen fördern, und Events oder Touren anbieten, die von Einheimischen geführt werden.
Flexible Buchungsoptionen
Die Gen Z legt großen Wert auf Flexibilität und Individualität. Traditionelle Buchungssysteme, die strenge Stornierungsbedingungen und fixe An- und Abreisezeiten vorsehen, entsprechen nicht den Erwartungen dieser Generation. Plattformen wie Airbnb bieten mehr Spielraum. Folglich haben Hotels ihre Buchungsrichtlinien zu überdenken und anzupassen.
Einfluss der Generation Z auf die Gastronomie in Deutschland – Prioritäten der Gen Z
Die Gastronomie ist eine weitere Branche, die durch die Sharing Economy und die Präferenzen der Gen Z stark beeinflusst wird. Flexibilität, Nachhaltigkeit und Erlebnisse stehen im Vordergrund, und die Sharing Economy bietet zahlreiche Möglichkeiten, diese Bedürfnisse zu erfüllen.
Food Delivery Services
Eine der sichtbarsten Auswirkungen der Sharing Economy auf die Gastronomie ist der Boom von Food Delivery Services wie Deliveroo, Uber Eats oder Lieferando. Die Gen Z bevorzugt die Bequemlichkeit und Flexibilität, die solche Dienste bieten. Sie ermöglicht es, Mahlzeiten aus einer Vielzahl von Restaurants zu bestellen, die möglicherweise keine eigenen Lieferdienste anbieten. Diese Entwicklung zwingt traditionelle Restaurants, ihre Geschäftsmodelle zu überdenken und innovative Wege zu finden, um ihre Reichweite zu erhöhen.
Pop-up-Restaurants und Eventgastronomie
Pop-up-Restaurants sind temporäre gastronomische Einrichtungen, die für eine begrenzte Zeit an einem bestimmten Ort mit thematischem Konzept betrieben werden. Diese temporären Gastronomiekonzepte bieten ein einzigartiges und exklusives Erlebnis, das perfekt zur Erlebnisorientierung der Gen Z passt. In vielen deutschen Städten wie Berlin, Hamburg und München sind Pop-up-Restaurants zu einem festen Bestandteil der kulinarischen Szene geworden. Sie bieten eine Plattform für kreative Köche, neue Ideen auszuprobieren, ohne die langfristigen Verpflichtungen eines traditionellen Restaurants einzugehen.
Nachhaltigkeit und bewusster Konsum
Die Gen Z legt großen Wert auf Nachhaltigkeit, und die Sharing Economy bietet zahlreiche Möglichkeiten, diesem Bedürfnis gerecht zu werden. In der Gastronomie zeigt sich dies beispielsweise in der verstärkten Nutzung von Plattformen wie “Too Good To Go”, die es Restaurants ermöglicht, überschüssige Lebensmittel zu einem reduzierten Preis zu verkaufen. Diese Plattformen verbinden das Anliegen der Gen Z, Ressourcen zu schonen und gleichzeitig Zugang zu qualitativ hochwertigen, kostengünstigen Mahlzeiten zu erhalten.
Gemeinschaftsbasierte Plattformen
Plattformen wie “EatWith” oder “Cookapp” fördern die Idee des sozialen Essens, bei dem Menschen zu Hause zubereitete Mahlzeiten in einem Gemeinschaftsumfeld genießen. Für die Gen Z, die Wert auf soziale Interaktionen und authentische Erlebnisse legt, bieten solche Plattformen eine attraktive Alternative zu traditionellen Restaurantbesuchen, die es ermöglichen, neue Menschen kennenzulernen und gleichzeitig lokale Küche auf eine persönlichere Weise zu erleben.
Die Sharing Economy aus Sicht der Gastronomie und Hotellerie
Aus der Perspektive der Gastronomie und Hotellerie bietet die Sharing Economy zahlreiche Chancen und Herausforderungen. Unternehmen in diesen Branchen nutzen Sharing-Economy-Prinzipien, um flexiblere und kundenorientiertere Dienstleistungen anzubieten. Dies umfasst:
• Ressourcenteilung und Kooperation: Hotels und Restaurants kooperieren zunehmend mit Plattformen und anderen Anbietern, um ihre Ressourcen effizienter zu nutzen, teilen Restaurants ihre Küche für Catering-Services oder andere Marken teilen, während Hotels Co-Working Spaces für Gäste anbieten.
• Innovative Geschäftsmodelle: Die Sharing Economy inspiriert traditionelle Unternehmen, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Einige Hotels bieten “Spacesharing” an, bei dem Gäste Bereiche der Unterkunft für verschiedene Zwecke wie Tagungssäle oder Gemeinschaftsbereiche nutzen.
• Kundenzentrierte Ansätze: Durch die Integration von Sharing-Economy-Plattformen gehen Gastronomie und Hotellerie besser auf die individuellen Bedürfnisse und Vorlieben der Gen Z ein. Dies führt zu maßgeschneiderten Angeboten, die Flexibilität, Individualität und Authentizität betonen.
Vom Pop-up-Restaurant zum digitalen Nomaden: Wie die Gen Z die Gastronomie prägt
Die Sharing Economy hat die Art und Weise, wie die Generation Z in Deutschland die Gastronomie und Hotellerie nutzt, grundlegend verändert. Während traditionelle Modelle weiterhin bestehen, zwingen die Präferenzen der Gen Z diese Branchen, innovativer und flexibler zu werden. Hotels und Restaurants, die sich anpassen und die Bedürfnisse dieser jungen, digital affinen und werteorientierten Generation verstehen, werden langfristig erfolgreich sein.
In einer Zeit, in der Nachhaltigkeit, Flexibilität und persönliche Erlebnisse zunehmend an Bedeutung gewinnen, ist die Sharing Economy keine Modeerscheinung, sondern ein tiefgreifender Wandel, der das Potenzial hat, die Zukunft der Gastronomie und Hotellerie in Deutschland nachhaltig zu prägen. Die Herausforderung für traditionelle Unternehmen besteht darin, diesen Wandel zu akzeptieren und aktiv mitzugestalten, um den Erwartungen der Generation Z gerecht zu werden und gleichzeitig ihre eigene Relevanz in einer sich schnell verändernden Welt zu sichern.
Quellen:
Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V.: Studien und Berichte zur Entwicklung der Sharing Economy in Deutschland, insbesondere in Bezug auf die Hotellerie und Gastronomie.
Insiderquality.com: Wie sich die Sharing Economy auf die Hotelbranche auswirkt.