Montag, April 21, 2025
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To-Go-Mahlzeiten: Kostenfalle Lieferdienste, unsere Tipps

To-Go-Mahlzeiten: Kostenfalle Lieferdienste, unsere TippsTo-Go-Mahlzeiten: Kostenfalle Lieferdienste, unsere Tipps

Margenverengung bei To-Go Lieferdienstmahlzeiten: Wie Wirte die Kosten clever auffangen

Die Welt der Gastronomie steht vor einer Herausforderung: Schrumpfende Margen bei Lieferdienstmahlzeiten und To-Go-Mahlzeiten. Hohe Provisionen, steigende Betriebskosten und der Druck, wettbewerbsfähige Preise anzubieten, setzen Wirte unter Zugzwang. Dennoch gibt es Hoffnung. Durch innovative Ansätze können Gastronomen nicht nur überleben, sondern florieren. Wir beleuchten die Kostenstruktur fremder Lieferdienste und stellen fünf praxisnahe Möglichkeiten wie eine To-Go Speisekarte vor, mit denen Wirte die finanziellen Belastungen abfedern können, ohne Kompromisse bei der Qualität einzugehen.

Kostenfalle „fremde Lieferdienste“

Bevor wir einige erfolgsversprechende Lösungen betrachten, lohnt ein Blick auf die Kosten, die bei der Nutzung externer Lieferdienste wie Lieferando oder Uber Eats anfallen. Diese Plattformen bieten zwar Reichweite und Bequemlichkeit, aber sie fressen einen beträchtlichen Teil der Einnahmen. Angefangen mit den Kreditkartenkosten: Viele Kunden zahlen online per Kreditkarte, was für Wirte Transaktionsgebühren von 1,5 bis 3 % des Umsatzes bedeutet. Bei einer Mahlzeit für 10 Euro sind das bis zu 30 Cent pro Bestellung – eine Summe, die sich bei hohen Bestellzahlen summiert.

Hinzu kommen die Provisionsgebühren, das Herzstück der Kostenstruktur. Lieferdienste verlangen zwischen 15 und 30 % des Bestellwerts, je nach Vertrag und Plattform. Bei einem Gericht für 15 Euro sind dies bis 4,50 Euro, die direkt an den Dienst abgeführt werden. Dazu kommen die Verpackungskosten: To-Go-Mahlzeiten erfordern stabile, umweltfreundliche Behälter, die zwischen 20 und 50 Cent pro Menü-Einheit kosten. Bei 100 Bestellungen pro Tag summiert sich das schnell auf 20 bis 50 Euro.

Ein weiterer Posten sind die Lieferkosten. Nutzt der Dienst eigene Fahrer, sind diese oft in der Provision enthalten. Bietet der Wirt eigene Fahrer an, fallen Personalkosten, Sprit und Fahrzeugwartung an – etwa 2 bis 4 Euro pro Auslieferung. Schließlich kommen noch Marketingkosten hinzu. Plattformen wie Lieferando bieten kostenpflichtige Werbeoptionen, um die Sichtbarkeit zu erhöhen, was zusätzlich 50 bis 200 Euro monatlich kostet. Insgesamt schlucken fremde Lieferdienste 30 bis 40 % des Umsatzes – ein harter Schlag für die ohnehin schmalen Margen in der Gastronomie.

Die Gesamtkosten, welche durch die Lieferdienste anfallen, erodieren praktisch die gesamte Nettomarge.

Fünf innovative Lösungen zur Kostensenkung

Wie entkommen Wirte diesen Kosten und sind dennoch in der Lage, To-Go-Mahlzeiten erfolgreich anzubieten? Hoga.careers empfiehlt fünf Ansätze, die helfen, die Margenverengung zu bekämpfen und die Speisekarte attraktiv zu halten.

Eigene Lieferinfrastruktur aufbauen

Der Abschied von großen Plattformen kann sich lohnen. Ein eigener Lieferdienst reduziert die Abhängigkeit von hohen Provisionen. Wirte könnten lokale Fahrer engagieren – wie Studenten oder Teilzeitkräfte – und mit kostengünstigen E-Bikes oder Rollern ausstatten. Die Anfangsinvestition in Fahrzeuge und eine einfache Bestell-App wird durch die eingesparten Provisionen schnell amortisiert. Zudem bleibt die volle Kontrolle über die Kundenbeziehung erhalten. Spart ein Wirt pro Bestellung 4 Euro Provision, bietet sich ihm die Möglichkeit, diese Ersparnis in günstigere Mahlzeiten oder bessere Qualität zu investieren.

Optimierte To-Go-Speisekarte entwickeln

Nicht jedes Gericht eignet sich für den Transport. Eine speziell auf To-Go abgestimmte Speisekarte senkt die Kosten und steigert die Effizienz. Fokussierung auf Gerichte mit hohem Beliebtheitsfaktor und schneller Zubereitung wie Bowls, Burger oder Currys. Diese Menüs enthalten hochwertige Zutaten und behalten auch nach dem Transport zum Kunden die Qualität. Weniger komplexe Mahlzeiten reduzieren sowohl den Arbeitsaufwand, als auch den Verpackungsbedarf. Ein cleverer Trick: Standardisierte Portionen und begrenzte Wahlmöglichkeiten, die regelmäßig Abwechslung bieten. So sinken die Produktionskosten, während die Kunden zufrieden bleiben.

Kostengünstige Verpackungslösungen verwenden

Ein oft unterschätzter Kostenfaktor sind die Verpackungskosten. Wirte können auf Mehrwegbehälter setzen, die per Pfandsystem zurückkommen – eine Antwort auf die gesetzliche Mehrwegpflicht seit 2023. Alternativ bieten sich günstige, robuste Einwegverpackungen aus nachhaltigen Materialien an, die in großen Stückzahlen eingekauft werden. Kooperationen mit anderen lokalen Betrieben für gemeinsame Bestellungen drücken die Kosten zusätzlich. Ein Wirt, der Verpackungskosten von 50 auf 30 Cent pro Einheit senkt, spart bei 1.000 Bestellungen im Monat 200 Euro.

Direktmarketing und Loyalitätsprogramme nutzen

Statt über teuere Plattformwerbung können Wirte ihre Kunden direkt ansprechen. Eine eigene Website mit Bestellfunktion, kombiniert mit Social-Media-Präsenz, kostet einmalig Zeit und Geld, spart langfristig Provisionen. Loyalty-Programme – wie „jede zehnte Mahlzeit gratis“ – bindet Kunden und fördert Wiederholungsbestellungen. Die Ersparnis durch ausbleibende Marketinggebühren kann in Rabatte oder kostenlose Extras fließen, die die Attraktivität der To-Go-Mahlzeiten steigern. Lokale Flyer oder QR-Codes auf Verpackungen verstärken diesen Effekt kostengünstig.

Kooperationen mit lokalen Partnern eingehen

Zusammenarbeit zahlt sich aus. Wirte könnten sich mit anderen Gastronomen oder lokalen Geschäften zusammenschließen, um Lieferdienste gemeinsam zu organisieren. Ein Beispiel: Ein Restaurant teilt sich Fahrer und Logistik mit einem Café in der Nähe. So werden die Fixkosten verteilt, während die Auslastung steigt.

Auch Partnerschaften mit „Too Good To Go“ helfen, überschüssige Mahlzeiten zu verkaufen, statt sie wegzuwerfe Diese erbringen kleine, effektive Beiträge zur Kostendeckung. Solche Aktionen fördern den Ruf des Unternehmens und sprechen neue Kundensegmente an. Zudem stärken solche Netzwerke die regionale Wirtschaft und das Gemeinschaftsgefühl.

Lieferdienste ausgetrickst: So sparen Gastronomen – To-Go Kreativität schlägt Kosten

Die Margenverengung bei Lieferdienstmahlzeiten lässt sich nicht vermeiden. Die Abhängigkeit von fremden Lieferdiensten mit ihren hohen Kreditkartenkosten, Provisionen und Verpackungsauflagen zwingt Wirte zum Umdenken. Hier liegt die Chance: Mit einer eigenen Lieferstruktur, einer optimierten To-Go-Speisekarte, cleveren Verpackungslösungen, direktem Kundenansprechen und lokalen Kooperationen gewinnen Gastronomen die Kontrolle zurück. Diese Ansätze erfordern Mut und Anfangsinvestitionen, zahlen sich jedoch in Kürze durch größere Unabhängigkeit und bessere Margen aus. To-Go bleibt ein wachsender Markt – wer innovativ handelt, nutzt ihn für sich, ohne unter den Kosten zu leiden.

Die Zukunft der Lieferdienste liegt in den Händen der Wirte. Indem sie die Speisekarte anpassen, Prozesse verschlanken und Kunden direkt einbinden, verwandeln sie eine Herausforderung in eine profitable Chance. To-Go-Mahlzeiten sind ein Trend und eine nachhaltige Einnahmequelle für Gastronomen.

 

Verpackungskosten und Mehrwegpflicht, Quelle Bundesministerium für Umwelt (Deutschland) – Mehrwegpflicht ab 2023.

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