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Unternehmensnachfolge: Frühe Planung sichert die Zukunft

Unternehmensnachfolge: Frühe Planung sichert die Zukunft. Copyright: Maik Grundmann / IHK Nord WestfalenUnternehmensnachfolge: Frühe Planung sichert die Zukunft. Copyright: Maik Grundmann / IHK Nord Westfalen

Wie 41.000 Unternehmen in den nächsten 10 Jahren den Nachfolgeprozess meistern

Das 8. IHK-Forum Unternehmensnachfolge der IHK-Nord Westfalen am 09. Oktober 2024 war ein bedeutendes Event für die Region, bei dem rund 200 Unternehmerinnen und Unternehmer zusammenkamen, um sich intensiv mit dem Thema Unternehmensnachfolge auseinanderzusetzen. Besonders in Branchen wie Gastronomie und Hotellerie, die durch spezifische Herausforderungen geprägt sind, ist ein gut durchdachter Nachfolgeprozess essenziell, um den Fortbestand der Betriebe zu sichern.

Laut Dr. Fritz Jaeckel, Hauptgeschäftsführer der IHK, steht die Region in den kommenden zehn Jahren vor einer massiven Welle von Unternehmensübergaben. „In den nächsten zehn Jahren stehen 41.000 Unternehmen in der Region zur Übergabe an“, verdeutlichte Jaeckel die Dimension der anstehenden Herausforderungen. Diese Zahl verdeutlicht die dringende Notwendigkeit, dass Unternehmerinnen und Unternehmer frühzeitig und strategisch über ihre Nachfolge nachdenken. Denn ein unvorbereiteter oder verzögerter Prozess hat für Betriebe, insbesondere in der Gastronomie und Hotellerie, verheerende Folgen.

Unternehmensnachfolge in der Gastronomie, die großen Herausforderungen

Besonders in der Gastronomie und Hotellerie stehen zahlreiche familiengeführte Betriebe vor der Herausforderung, geeignete Nachfolger zu finden. In Nordrhein-Westfalen zum Beispiel standen bis 2022 etwa 32.300 Unternehmen zur Nachfolge bereit, was diese Region zu einem der Nachfolgehotspots in Deutschland macht. Doch die Nachfolgesituation ist komplex: Während 53 % der Unternehmer eine familieninterne Nachfolge anstreben, planen 29 % die Übergabe an einen externen Nachfolger, und 18 % setzen auf eine interne Lösung, wie die Übertragung an einen langjährigen Mitarbeiter.

In den letzten fünf Jahren hat sich das Thema Unternehmensnachfolge in der Gastronomie und Hotellerie aufgrund des demografischen Wandels deutlich verschärft. Viele Unternehmer nähern sich dem Ruhestand, und die Nachfolgeplanung wird dringlicher. Eine Studie der KfW zeigt, dass bis 2025 etwa 842.000 Inhaber mittelständischer Unternehmen in Deutschland, zu denen zahlreiche Gastronomiebetriebe und Hotels gehören, ihre Geschäfte aufgeben. Dabei planen rund 61 % der Inhaber, den Betrieb an einen Nachfolger zu übergeben, während der Rest eine Schließung in Betracht zieht.

Die Entwicklung der letzten Jahre zeigt, dass die Suche nach einem Nachfolger in der Gastronomie und Hotellerie finanzielle und personelle Herausforderungen mit sich bringt. Ohne geeignete Fachkräfte gerät selbst ein erfolgreiches Unternehmen nach der Übergabe schnell in Schwierigkeiten.

Die Komplexität des Nachfolgeprozesses

Unternehmensnachfolgen sind eine rechtliche oder finanzielle Angelegenheit – sie betreffen die emotionale und persönliche Bindung der Unternehmer an ihr Lebenswerk. Dazu kommen Unsicherheiten, ob die geeigneten Nachfolger innerhalb der Familie vorhanden sind oder ob externe Käufer in Betracht gezogen werden müssen. Ein zentrales Thema des IHK-Forums war die strategische Planung und die verschiedenen Optionen für die Nachfolge. Besonders bei familiengeführten Unternehmen ist der Übergabeprozess komplex, wenn es um die Übergabe von Werten und Traditionen geht.

a) Fachkräftemangel

Ein weiteres großes Problem bei der Unternehmensnachfolge ist der gravierende Fachkräftemangel in der Gastronomie und Hotellerie. Bereits bestehende Betriebe haben Mühe, qualifiziertes Personal zu finden, was für die Nachfolger eine erhebliche Hürde darstellt. Wer ein Unternehmen übernimmt, muss sich den Fortbestand des Betriebs kümmern und um die Gewinnung und Bindung von Fachkräften. Gerade in einer Zeit, in der junge Menschen andere berufliche Prioritäten setzen und die Attraktivität der Arbeit in der Gastronomie sinkt, wird dies zunehmend schwieriger.

Ohne qualifiziertes Personal können weder der Service noch die Qualität in der Küche aufrechterhalten werden – zwei wesentliche Erfolgsfaktoren in der Branche. Die IHK betonte auf dem Forum, dass die Nachfolgeplanung ein Konzept zur langfristigen Personalgewinnung und -entwicklung beinhaltet.

b) Kapitalbedarf

Ein Gastronomie- oder Hotelbetrieb erfordert umfangreiche Investitionen – sei es in die Ausstattung, die Modernisierung von Küchen oder Gästeräumen, oder in die Einhaltung aktueller Hygienestandards. Bei der Übergabe eines Betriebs ist es nötig, zusätzliches Kapital zu mobilisieren, um notwendige Renovierungen oder Modernisierungen durchzuführen. Nachfolger müssen hohe Kredite aufnehmen, um den Kaufpreis des Unternehmens zu finanzieren und in die Betriebsstruktur zu investieren.

Kapitalbedarf und Fachkräftemangel: Die doppelte Herausforderung der Unternehmensnachfolge

Das 8. IHK-Forum Unternehmensnachfolge hat deutlich gemacht, wie dringlich das Thema für die Region ist und welche Herausforderungen in der Gastronomie und Hotellerie auf Nachfolger warten. Ein gut durchdachter und strategisch geplanter Nachfolgeprozess ist essenziell, um den Fortbestand der Betriebe zu sichern. Besonders in dieser Branche müssen Themen wie Kapitalbedarf und Fachkräftemangel im Auge behalten werden, um eine erfolgreiche Übergabe zu gewährleisten. Unternehmer, die sich frühzeitig mit der Nachfolge befassen, sichern die Zukunft ihres Lebenswerks und übergeben den Betrieb in kompetente Hände.

Strategische Planung als Schlüssel zum Erfolg

Die Expertinnen und Experten des IHK-Forums betonten, dass eine frühzeitige und strategische Planung der Unternehmensnachfolge unerlässlich ist. Dies gilt besonders für die Gastronomie und Hotellerie, in denen viele Faktoren gleichzeitig berücksichtigt werden müssen. Unternehmer, die sich frühzeitig mit ihrer Nachfolge befassen, haben die Möglichkeit, geeignete Nachfolger zu finden, sei es innerhalb der Familie oder durch externe Übernahme. Sie können Finanzierungsmodelle entwickeln und Konzepte zur Personalgewinnung und -bindung erarbeiten.

Ein besonderes Augenmerk ist auf die betriebswirtschaftliche Beratung zu legen. Oft fehlen Nachfolgern wichtige betriebswirtschaftliche Kenntnisse im Hinblick auf moderne Managementmethoden und digitale Prozesse, die heutzutage in der Gastronomie und Hotellerie von entscheidender Bedeutung sind. Daher sind Schulungen und Weiterbildungsangebote ein wesentlicher Bestandteil der erfolgreichen Nachfolgeplanung.

Besondere Herausforderungen in der Gastronomie und Hotellerie

Die Gastronomie- und Hotelbranche steht vor besonderen Herausforderungen im Rahmen der Unternehmensnachfolge. Zwei der größten Probleme sind der hohe Kapitalbedarf und der Fachkräftemangel in der Gastronomie und Hotellerie.

Hier kommt es häufig zu Schwierigkeiten: Banken sind bei der Kreditvergabe an Nachfolger in der Gastronomie und Hotellerie vorsichtig, da die Branche als risikobehaftet gilt. Wer die Nachfolge in diesen Branchen antritt, steht vor der Herausforderung, das Unternehmen mit eigenen Mitteln zu finanzieren und dessen zukünftige Wettbewerbsfähigkeit sicherzustellen.

Zusatzinformationen über das 8. IHK-Forum über die Unternehmensnachfolge: IHK-Forum Unternehmensnachfolge

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