Mittwoch, September 10, 2025
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Lohnt sich Influenzer-Marketing für Hoteliers?

Lohnt sich Influenzer-Marketing für Hoteliers?Lohnt sich Influenzer-Marketing für Hoteliers?

Warum Influenzer-Marketing für Gastronomie und Hotellerie relevant ist

Die Bitkom-Umfrage im Handelsumfeld hat klar gezeigt, dass Influenzer eine immer wichtigere Rolle spielen, wenn es um den wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmen geht. Dort gaben Handelsunternehmen an, durchschnittlich 7 Prozent ihres Werbebudgets in Influenzer-Marketing zu investieren. Neun von zehn Betriebe bestätigten, dass sie dadurch neue Zielgruppen erschließen konnten. Diese Zahlen liefern wertvolle Anhaltspunkte, obwohl sie nicht direkt auf die Gastronomie und Hotellerie übertragbar sind. Denn beide Branchen funktionieren nach eigenen Mechanismen, in denen Emotionen, visuelle Reize und persönliche Empfehlungen eine noch größere Rolle spielen. Wer als Restaurantbetreiber oder Hotelier überlegt, in Zusammenarbeit mit Influenzerinnen und Influenzern neue Gäste zu gewinnen, sind die Besonderheiten der Branche berücksichtigen und ein passendes Budget einzuplanen.

Besondere Dynamiken in der Gastronomie

In der Gastronomie ist die Entscheidung für einen Restaurantbesuch emotional geprägt und wird stark durch Empfehlungen beeinflusst. Ob auf Instagram, TikTok oder YouTube: Bilder und Videos von Food-Influenzern sprechen potenzielle Gäste direkt an, weil das Produkt – das Essen – visuell leicht in Szene gesetzt werden kann. Hier reicht eine gelungene Story oder ein kreativer Post, um Menschen kurzfristig in ein Restaurant zu ziehen.

Influenzer-Marketing in Gastronomie und Hotellerie: Erfolgsfaktoren und optimale Größenordnungen

Die Größenordnung für erfolgreiches Influenzer-Marketing in der Gastronomie ist kleiner als im klassischen Handel. Während Handelsunternehmen mit Millionenbudgets arbeiten, investieren Restaurants im Schnitt deutlich weniger. Eine praxisnahe Einschätzung geht davon aus, dass 3 bis 5 Prozent des gesamten Werbebudgets für Influenzer-Kooperationen genügen, um optimal gerüstet zu sein. In solchen Fällen kann von einer geschätzten Konversionsrate (CR) zwischen 5 und 8 Prozent ausgegangen werden. Diese CR bedeutet, dass von 100 Personen, die mit einem Influencer-Post in Kontakt kommen, bis zu acht den Weg ins Restaurant finden oder eine Reservierung tätigen. Kleinere Gastronomiebetriebe sollten punktuell mit Micro-Influenzern zusammenarbeiten, die eine hohe Glaubwürdigkeit besitzen und in ihrer Community für authentische Empfehlungen bekannt sind. Die Kosten bewegen sich in vielen Fällen im unteren vierstelligen Bereich pro Jahr, was ausreicht, um Reichweite aufzubauen und neue Gästegruppen anzusprechen.

Hotellerie als Erfahrungswelt mit Langzeitwirkung

Im Unterschied zur Gastronomie arbeiten Hotels stärker mit dem Versprechen einer umfassenden Erfahrung. Gäste buchen eine Übernachtung und ein Erlebnis aus Komfort, Service, Ambiente und Freizeitangeboten. Hier setzt das Influenzer-Marketing an, indem es innovatives Storytelling ermöglicht: Reise- oder Lifestyle-Influencer zeigen authentisch, wie sich ein Aufenthalt im Hotel anfühlt. Die Wirkung geht weit über den Moment hinaus. Während ein Restaurantbesuch oft spontan entschieden wird, werden Hotelaufenthalte gezielt geplant.

Um die gewünschten Effekte zu erzielen, sollten Hotels größere Budgets einplanen als Restaurants. Branchenanalysen zeigen, dass 5 bis 8 Prozent des Werbebudgets als Influenzer-Marketing eine sinnvolle Investition ist. Hotels erzielen geringere, jedoch nachhaltigere Konversionsraten von 3 bis 6 Prozent, da die Buchungsentscheidung mehr Zeit beansprucht. Besonders erfolgreich sind Kooperationen mit Content Creators, die eine hohe Reichweite in Reise- und Lifestyle-Segmenten besitzen oder thematisch zu den Alleinstellungsmerkmalen des Hotels passen, beispielsweise Wellness, Business oder Kulinarik. Je nach Größe und Marktposition bewegen sich die Kosten im mittleren vier- bis fünfstelligen Bereich pro Jahr.

Mehr zum Thema:  Soziale Medien: Wenn der Gast zum Influenzer wird

Micro- vs. Macro-Influenzer: Was sich lohnt

In der Gastronomie und der Hotellerie gelten: Micro-Influenzer, die in einer Region stark vernetzt sind oder eine spezifische Zielgruppe bedienen, erzielen eine höhere Interaktionsrate als die Zusammenarbeit mit bekannten Persönlichkeiten. Ein kleineres Restaurant profitiert stärker von einem lokalen Food-Blogger mit 20.000 Followern als von einem internationalen Star-Influencer, dessen Reichweite sich über Kontinente verteilt. Hotels, die auf Nischenmärkte wie Nachhaltigkeit, Yoga oder Familienreisen setzen, sollten ebenfalls nach passenden Profilen suchen. Authentizität schlägt Reichweite – ein Grundsatz, der in beiden Branchen gilt.

Erfolgsmessung im Influenzer-Marketing

Damit Investitionen sinnvoll bleiben, müssen Gastronomen und Hoteliers die Wirkung ihrer Kampagnen zu analysieren. Wichtige Indikatoren sind die Reichweite, die Interaktionsrate, die Zahl der neuen Followers in den eigenen Social-Media-Kanälen sowie das konkrete Wachstum an Buchungen oder Besuchern. Besonders Hotels arbeiten zunehmend mit Tracking-Links oder Rabattcodes, die den Erfolg einzelner Kooperationen sichtbar machen. In der Gastronomie reichen bereits Gästerückmeldungen, wenn diese angeben, durch einen Post auf das Restaurant aufmerksam geworden zu sein.

Influenzer-Marketing als Teil einer ganzheitlichen Strategie

Für beide Branchen gilt, dass Influenzer-Marketing nicht isoliert betrachtet werden sollte. Es entfaltet seine Wirkung, wenn es mit klassischer Werbung, PR-Maßnahmen und einer aktiven Social-Media-Präsenz verbunden wird. Während Restaurants mit saisonalen Aktionen oder besonderen Menüs kurzfristig Aufmerksamkeit schaffen, lohnt sich für Hotels eine kontinuierliche Zusammenarbeit mit ausgewählten Influenzern, die regelmäßig neue Facetten des Angebots beleuchten.

Budgetempfehlungen im Überblick

Die optimale Größenordnung für Gastronomie und Hotellerie unterscheidet sich klar: Restaurants erzielen bereits mit 3 bis 5 Prozent ihres Werbebudgets im Influenzer-Marketing signifikante Erfolge. Sie erzielen dabei Konversionsraten bis zu 8 Prozent. Für Hotels liegt der Wert zwischen 5 und 8 Prozent, mit stabilen Raten von 3 bis 6 Prozent, abhängig von Größe und Positionierung. Damit zeigt sich, dass beide Branchen mit vergleichsweise kleinen Anteilen große Effekte erreichen können. Vorausgesetzt, die Zusammenarbeit ist authentisch und strategisch durchdacht.

Chancen für beide Branchen

Influenzer-Marketing bietet der Gastronomie und Hotellerie enorme Chancen, weil es direkt an den Bedürfnissen und Emotionen der Zielgruppen ansetzt. Während Restaurants vor allem von der visuellen Inszenierung ihrer Speisen profitieren, können Hotels ihr gesamtes Erlebnis über Storytelling in Szene setzen. Wer die Budgets realistisch plant, die richtige Konversionsrate im Blick behält und auf die passenden Partner setzt, erreicht kurzfristig mehr Gäste und baut langfristig eine treue Community auf. Die Bitkom-Ergebnisse aus dem Handel lassen sich als Orientierung nutzen, doch die wirklichen Erfolgsgrößen ergeben sich aus den Besonderheiten der Branche. Für Gastronomen bedeutet das kleinere, gezielte Investitionen. Für Hoteliers größere, nachhaltige Kooperationen mit ausgewählten Content Creators.

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