Mittwoch, Oktober 1, 2025
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Die Mexikanische Küche: Der unterschätzte Gastro-Trend

Die Mexikanische Küche: Der unterschätzte Gastro-TrendDie Mexikanische Küche: Der unterschätzte Gastro-Trend

Mexikanische Küche vs. Tex-Mex-Küche: Unterschätzte Highlights in der DACH-Region

Frische Zutaten, intensive Aromen und eine farbenfrohe Vielfalt: Die mexikanische Küche hat weltweit einen ausgezeichneten Ruf. Dennoch spielt sie in der Gastronomielandschaft der DACH-Region (Deutschland, Österreich und der Schweiz) nur eine untergeordnete Rolle. Trotz des anhaltenden Trends hin zu gesunder, frischer und international inspirierter Ernährung bleibt die Nachfrage nach authentischer mexikanischer oder Tex-Mex-Küche niedrig. Doch woran liegt das und welches Potenzial birgt diese südamerikanisch geprägte Küche für die Gastronomie in Mitteleuropa?

Kaum mexikanische Restaurants in Deutschland, Österreich und der Schweiz

Ein Blick in die Statistik zeigt: Unter den ausländischen Küchen dominieren in der DACH-Region italienische, griechische, asiatische und türkische Restaurants. Laut einer aktuellen Auswertung der DEHOGA (Deutscher Hotel- und Gaststättenverband) für Deutschland belegt die mexikanische Gastronomie nur einen der hinteren Ränge. In der Schweiz und Österreich sieht es ähnlich aus. Während italienische Lokale mit Abstand die Spitzenreiter sind, fällt auf, dass südamerikanische Konzepte insgesamt eine deutlich kleinere Rolle spielen. Die mexikanische Küche teilt sich ihren Platz mit brasilianischen, argentinischen oder peruanischen Restaurants, die ebenfalls selten zu finden sind.

In Zahlen: In Deutschland gibt es rund 400–500 mexikanisch oder Tex-Mex inspirierte Lokale. Das ist im Vergleich zu über 10.000 italienischen Restaurants verschwindend gering. Auch die schweizerische und österreichische Gastronomie verzeichnet nur vereinzelte Betriebe mit Fokus auf Mexiko. Woran liegt das?

Kulturelle Nähe und Geschmacksvorlieben als Einflussfaktoren

Ein Grund für die geringe Verbreitung liegt vermutlich in der kulturellen und geografischen Distanz. Italien, Griechenland oder die Türkei sind beliebte Reiseländer der DACH-Bevölkerung; die Gäste sind mit diesen Küchen vertraut. Mexiko hingegen liegt weit entfernt und war bis vor wenigen Jahren touristisch weniger stark im Fokus. Hinzu kommt, dass viele Menschen die mexikanische Küche ausschließlich über Fast-Food-Ketten oder Fertigprodukte kennenlernen. Meist in Form der US-amerikanischen Tex-Mex-Küche, die mit authentischer mexikanischer Kulinarik wenig gemeinsam hat.

Ein weiterer Aspekt: Die Zutatenvielfalt, insbesondere Chilisorten, Gewürze wie Epazote, oder Masa Harina (Maismehl) sind in Mitteleuropa schwerer erhältlich. Das erschwert es der Gastronomie, originale Rezepte umzusetzen. Auch das Know-how, der traditionellen und dennoch modernen Interpretation, fehlt vielerorts.

Mexikanische Küche: Authentische Vielfalt mit jahrhundertealter Tradition

Die mexikanische Küche gehört seit 2010 zum immateriellen Weltkulturerbe der UNESCO – und das zurecht. Sie basiert auf drei Hauptzutaten: Mais, Bohnen und Chili. Die ursprüngliche Küche der Azteken und Mayas wurde über Jahrhunderte mit spanischen, arabischen und afrikanischen Einflüssen erweitert. Heute zeichnet sich die mexikanische Küche durch regionale Vielfalt, komplexe Aromen und eine frische, oftmals vegetarische oder vegane Ausrichtung aus. Ein ideales Konzept für die moderne Gastronomie.

Zu den bekanntesten mexikanischen Gerichten gehören:

• Tacos: Gefüllte Maistortillas mit Fleisch, Fisch, Gemüse oder Käse, mit frischer Salsa (Sauce), Koriander und Limette serviert.
• Enchiladas: Mit Fleisch oder Gemüse gefüllte Tortillas, überbacken mit einer scharfen Sauce.
• Mole Poblano: Ein aufwendiges Gericht mit Huhn in einer dunklen Sauce aus Chili, Schokolade, Nüssen und Gewürzen.
• Tamales: Gedämpfte Maisteigpäckchen, gefüllt mit Fleisch oder Gemüse, in Bananenblättern gegart.
• Pozole: Ein deftiger Eintopf mit Hominy-Mais, Fleisch und Chili, traditionell an Festtagen serviert.

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Tex-Mex-Küche: Amerikanisierte Variante mit eigenen Regeln

Die Tex-Mex-Küche entstand im Grenzgebiet zwischen Texas und Mexiko und vereint Elemente der US-amerikanischen mit der mexikanischen Küche. Charakteristisch ist die Verwendung von Weizentortillas statt Mais, häufige Zugaben von Käse, Sauerrahm und Hackfleisch sowie eine generell fett- und proteinreichere Ausrichtung. Tex-Mex ist nicht weniger schmackhaft, jedoch deutlich weniger authentisch als die klassische mexikanische Küche.

Typische Gerichte aus der Tex-Mex-Küche sind:

• Burritos: Große Weizentortillas, gefüllt mit Fleisch, Bohnen, Reis und Käse.
• Chili con Carne: Hackfleischeintopf mit Bohnen und Chili – ein texanisches Gericht mit mexikanischen Einflüssen.
• Fajitas: Sautierte Fleischstreifen, mit Paprika und Zwiebeln, zum Selbstrollen in Tortillas.
• Nachos: Tortilla-Chips mit Käse überbacken, oft mit Jalapeños, Salsa und Guacamole serviert.

Gastronomische Voraussetzungen für authentische mexikanische Küche

Wer in der DACH-Region ein mexikanisches oder Tex-Mex-Restaurant eröffnet, benötigt mehr als nur kulinarische Neugier. Entscheidend sind ein gutes Netzwerk für hochwertige Zutaten, ein tiefes Verständnis für die kulturellen Hintergründe sowie die Fähigkeit, klassische Rezepte modern zu interpretieren. Authentizität ist der Schlüssel zum Erfolg. Insbesondere, wenn sich das Konzept von der simplifizierten Tex-Mex-Gastronomie abheben soll.

Köchinnen und Köche, die sich mit Herzblut der mexikanischen Küche widmen möchten, sollten über internationale Erfahrung verfügen oder direkt in Mexiko gelernt haben. Sprachkenntnisse, ein Gespür für Geschmackskombinationen sowie Offenheit gegenüber ungewöhnlichen Zutaten und Zubereitungstechniken sind essenziell. Wer die Tex-Mex-Küche professionell umsetzt, punktet mit solider Küchentechnik, Kreativität und einem Verständnis für US-Fusion-Food.

Zukunftschance für die Gastronomie in der DACH-Region

Trotz ihrer aktuellen Nischenposition hat die mexikanische Küche in der DACH-Region enormes Potenzial. Ihre Verbindung aus frischer, pflanzenbasierter Ernährung, aufregenden Aromen und einer bunten Präsentation spricht vor allem jüngere Zielgruppen und Foodies an. Auch der zunehmende Trend zu Streetfood und Casual Dining spielt mexikanischen Konzepten in die Karten. Die Gastronomie in Deutschland, Österreich und der Schweiz könnte durch mehr mutige, authentische Angebote wirtschaftlich und kulturell profitieren.

Zeit für mehr südamerikanisches Flair

Ob mexikanisch oder Tex-Mex, die südamerikanische Küche bietet der Gastronomie in der DACH-Region spannende Perspektiven. Wichtig ist, zwischen den beiden Küchenformen zu unterscheiden und Gästen transparent zu kommunizieren, was sie auf der Speisekarte erwartet. Wer sich mit echter Leidenschaft, Fachwissen und einem Sinn für Qualität an diese kulinarische Welt heranwagt, setzt neue Maßstäbe und bringt gleichzeitig ein Stück Mexiko nach Europa.

Mehr Inspiration für die Gastronomie von morgen

Die mexikanische Küche und ihre Tex-Mex-Variante bieten geschmackliche Vielfalt und spannende Perspektiven für kreative Gastronomiekonzepte der südamerikanischen Küche in der DACH-Region. Wer als Koch, Gastronom oder Hotelier neue kulinarische Wege gehen möchte, findet in diesen südamerikanischen Stilrichtungen eine echte Chance zur Profilierung.

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