Entstehung und Geschichtlicher Hintergrund des Pop Konzepts in der Gastronomie
Seit der Gründung 1969 durch Henri Gault und Christian Millau in Frankreich hat sich GaultMillau zu einem international renommierten Restaurantführer entwickelt, der seit den frühen 1980er-Jahren in der Schweiz (1982), Österreich (1980) und Deutschland (1983) erscheint. Neben der klassischen Hauben-Bewertung etablierte sich mit der Zeit ein innovatives Format: die POP-Liste („Beizen, Bistros, Bars und Cafés, die mit unkomplizierten, jungen Konzepten und hoher Qualität begeistern“, so definiert es GaultMillau Schweiz). Während traditionelle Gourmetführer vor allem auf Fine Dining setzen, richtet sich Pop des Jahres gezielt an Gourmets, die authentische, lebendige und moderne Kulinarik abseits der Haute Cuisine in der Gastronomie schätzen. Der Restaurantführer wählte das Restaurant Olympia in dieser jungen, dynamischen Kategorie als Sieger 2026.
Die POP des Jahres-Auszeichnung entstand, um Küchen- und Gastrokonzepte zu würdigen, die nicht zwangsläufig mit Punkten oder Hauben bewertet werden. Es bietet ein junges, leidenschaftliches und hochwertiges Gastronomieerlebnis. Seit 2020 erscheint diese Liste jährlich, gesponsert von Titelsponsoren wie American Express, und umfasst inzwischen hunderte Adressen in der Schweiz, teils in Österreich und Deutschland.
Schweiz: Olympia Bern als Pop des Jahres 2026
Für 2026 kürte GaultMillau POP in der Schweiz das Restaurant Olympia in Bern zum Pop des Jahres. Als Gourmetliebling überzeugte das Restaurant Olympia Bern mit dem Motto „Wenn Forelle & Kotelett Kultstatus haben.“ Ausschlaggebend war die Kombination aus Bistro-Attitüde und Restaurant-Finesse, getragen von Küchenchef Simon Apothéloz, der bereits 2018 GaultMillau „Aufsteiger des Jahres“ war.
Gourmetliebling Restaurant Olympia Bern: Wenn Forelle & Kotelett Kultstatus haben
Das Restaurant Olympia Bern überzeuge – so der Restaurantführer – mit einer überzeugenden Philosophie: klassische Bistro-Gerichte, neu interpretiert mit hochwertiger Regionalität, sauberem Handwerk und kreativen Aromen. Zu den gelobten Speisen zählen die wunderbar zarte Forelle à la meunière aus Rubigen, serviert mit Nussbutter und Rahmspinat. Der lauwarme Spargelsalat mit pochiertem Ei, Holunderblütenvinaigrette und Mandeln zeigt saisonales Feingefühl, während das knusprig frittierte Duroc-Schweinskotelett mit hausgemachter Johannisbeerkonfitüre, Kartoffelstock und Rahmgurkensalat als herzhafter Klassiker beeindruckt. Diese kulinarische Handschrift verbindet Bistroküche mit feiner Technik und Schweizer Bodenständigkeit.
Gründe für die Auszeichnung
Das Olympia bestätigt eine überzeugende Philosophie: klassische Bistro-Gerichte, neu interpretiert mit hochwertiger Regionalität, sauberem Handwerk und kreativen Aromen. Beispiele sind die Forelle à la meunière aus Rubigen, grüne Spargeln aus Vechigen als kunstvoll arrangierter Salat sowie ein knusprig frittiertes Duroc-Schweinskotelett mit Panko, Johannisbeerkonfitüre und Gurkensalat.
Das Team um Apothéloz, darunter Rahel Jost (ehemals im Cervo Zermatt, Bonbec Bern) und Marco Belz (Trallala Weine), vereint kreative Küche mit einem entspannten Service in einem offenen, einladenden Ambiente. Die Wein- und Non-Alc-Getränkekarte spiegelt die Liebe zu hochwertiger Produktqualität wider, mit handverlesenen Tropfen von kleinen Schweizer Winzern und Eigenkreationen wie hausgemachten Eistees und Limonaden.
Diese Eigenschaften – Regionalität, Handwerk, Kreativität und Teamwork – machten Olympia zum klaren Favoriten für Gourmets, die authentische und hochwertige Gastronomie in ungezwungener Atmosphäre suchen.
Österreich & Deutschland: GaultMillau – Wo steht Pop des Jahres?
Österreich
In Österreich existiert das POP-Format der GaultMillau-Community bislang nicht so ausgeprägt wie in der Schweiz. Zwar folgen viele Wiener Bistros und Cafés denselben Prinzipien – jung, kreativ, leidenschaftlich – bis dato wurde jedoch kein formelles „Pop des Jahres“ vergeben. Das Konzept der Haubenbewertung dominiert nach wie vor.
Deutschland
In Deutschland ist GaultMillau fest mit der Hauben-Bewertung verbunden. 2025 wurde berichtet, dass der deutschsprachige Guide wegen interner Veränderungen ab 2026 ein neues Modell für seine Präsenz in Deutschland einführen wird. Eine POP-Plattform wurde bislang nicht erwähnt. Pop des Jahres gibt es in Deutschland bisher nicht. Stattdessen dominieren weiterhin 1 bis 5 Hauben. Bewertet nach dem deutschsprachigen Punktesystem, das bis 2021 auf einer Skala bis 20 basierte und seither mit 1 bis 5 Hauben arbeitet.
Pop des Jahres 2026: Ausblick & Bedeutung
Schweiz
Mit dem Restaurant Olympia setzt sich der Trend fort, bei dem junge, ambitionierte Gastronomiekonzepte mit klassischem Handwerk und regionaler Ausrichtung groß rauskommen. Die Zahl der in der POP-Community erfassten Adressen wächst in der Schweiz stetig. Diese beträgt bereits 490 Adressen. Für 2027 ist mit weiteren spannenden Kandidatinnen und Kandidaten zu rechnen, vor allem aus urbanem Umfeld und höherwertigem Casual Dining.
Österreich
Sollte GaultMillau Österreich die POP-Plattform in naher Zukunft übernehmen, könnten innovative Bistros und Pop Ups mit lokaler Identität künftig ebenfalls ausgezeichnet werden. Besonders in Wien, Graz und Salzburg finden sich zahlreiche Konzepte, die international Anschluss finden dürften.
Deutschland
Falls der geplante Neustart des GaultMillau Deutschland 2026 neue Formate wie POP integriert, könnten junge, alternative Konzepte abseits klassischer Hauben bewusster gefördert werden. Dies würde eine Trendwende darstellen, weg von rein klassischer Gourmet-Orientierung hin zu einem vielfältigeren Gastrobild.
Bedeutung für Gourmets & Gastro Szene
Für Gourmets bedeutet der “Pop des Jahres” eine Entdeckungshilfe fernab klassischer Sterne-Tempero. Es sind Lokale, die mit Leidenschaft, Regionalität, Qualität und Charakter überzeugen, ohne den Anspruch auf Fine Dining, jedoch mit viel Stil und Identität. GaultMillau richtet sich damit bewusst an ein breites Publikum, das Genuss und Lebendigkeit sucht.
Für die Gastro-Szene ist das Pop-Format ein Zeichen, dass Innovation und Leidenschaft genauso wertvoll sind wie klassische Spitzenküche. Junge Küchenchefs und Betreiber können ihre kreative Handschrift und ihr regionales Verständnis auf diese Weise sichtbar machen. Die Aufnahme in die Pop-Liste wirkt wie ein Qualitätsstempel und etabliert Lokale wie das Restaurant Olympia in Bern, die Pizzeria Alba in Zürich (Pop des Jahres 2025) und weiteren Hotspots bei Gourmets.
GaultMillau trifft den Zeitgeist
Die Auszeichnung GaultMillau Pop des Jahres ist heute ein Hoffnungsträger für moderne, regionale und kreative Gastronomie. Während sie in Deutschland aktuell (noch) fehlt und in Österreich kaum präsent ist, zeigt die Schweiz mit dem Pop des Jahres 2026 „Restaurant Olympia Bern“, wie lebendig und erfolgreich dieses Format sein kann. Für Gourmets, die regionale, kreative und bodenständige Küche auf hohem Niveau suchen, ist Pop des Jahres ein idealer Wegweiser. Im kommenden Jahr wird spannend, ob und wie Deutschland und Österreich dieses erfolgreiche Konzept adaptieren.
Ausblick des Pop Konzepts von GaultMillau: Eine Bühne für kreative Regionalität
Mit dem Pop des Jahres 2026 setzt die Schweiz erneut ein starkes Zeichen für eine neue Generation von Gourmets, die Unkompliziertheit, Regionalität und Authentizität schätzen. Die Zahl der gelisteten Adressen in der GaultMillau POP-Szene wächst ständig. Die Jury betont ausdrücklich, dass es nicht um „Fast Food“ gehe, sondern um „Good Food“ mit Haltung, Charakter und kreativer Tiefe.
Es ist zu erwarten, dass auch in den kommenden Jahren innovative Konzepte wie Olympia Bern als Vorbild für eine neue Wirtshauskultur stehen werden. Urban, weltoffen und trotzdem tief verwurzelt in der Region. Die Auszeichnung dient als Qualitätssiegel und Bühne für mutige Betriebe, die gastronomisch neue Wege gehen.
Mit dem Restaurant Olympia Bern hat GaultMillau ein Vorbild prämiert, das zeigt, wie gehobene Alltagsküche im besten Sinne funktioniert. Der Erfolg des Pop-Formats in der Schweiz könnte auch Österreich und Deutschland inspirieren, ihren Blick für diese spannende, junge Szene zu öffnen.